171 Wettbewerbe mit 1.427 Entwürfen auf 1.105 unter der Decke schwebenden Fahnen: Erstmals wird die kreative Fülle aller architektonischen und planerischen Wettbewerbe und Verfahren der letzten Jahre in Hamburg der Öffentlichkeit gezeigt. Die kostenlose Ausstellung „Die ganze Stadt. Hamburger Wettbewerbe und Verfahren 2017-2023“ stellt vom 23. Juni bis 14. Juli 2023 die gesamte Bandbreite an Ideen für Hamburgs Zukunft dar – im Schuppen 29 auf dem Baakenhöft in der HafenCity. Jeden Samstag und Sonntag um 15 Uhr gibt Führungen durch die Ausstellung. Dazu lockt ein vielfältiges Rahmenprogramm alle Besucherinnen und Besucher zur Diskussion über Baukultur und Stadtgestaltung, über Architektur und Teilhabe – und zum Staunen über die kreative Wucht der gesammelten Arbeiten.
Rahmenprogramm im Überblick
22.06., 19 Uhr Vernissage | Die ganze Stadt mit Senatorin Karen Pein, Oberbaudirektor Franz-Josef Höing,
Prof. Armin Nassehi und dem Hamburger Kammerballett (bereits ausgebucht)
23.06., 19.30 Uhr Hallo Hamburg! Stadt neu bauen - IBA Hamburg
27.06., 19 Uhr Das Ungebaute Hamburg - Olaf Bartels, Prof. Ullrich Schwarz
28.06., 19 Uhr Die Stadt im Dialog gestalten: Wie aus Ideen für den Grasbrook Wirklichkeit wird - HafenCity Hamburg GmbH
29.06., 17 Uhr Was braucht ein guter Wettbewerb? Zwischen Verfahrenskreativität und Verlässlichkeit
- büro luchterhandt & partner, D&K drost consult, konsalt, claussen-seggelke
30.06., 18 Uhr Midissage | Archiv der Zukunft mit Françis Rambert (Leiter der Architektursammlung der Pariser„Cité de l'Architecture et du Patrimoine“) und Roberto Ohrt (Kurator der Ausstellung „Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne“)
02.07., 11 Uhr Hamburg – ist die ‘schlafende Schöne jetzt wach? - Gert Kähler
04.07., 17 Uhr Ingenieurkunst bei Planungsverfahren und Wettbewerben - Hamburgische Ingenieurkammer-Bau
05.07., 18 Uhr Zusammen | bauen – Saisonale Räume in der Stadt - HafenCity Universität
06.07., 19 Uhr Die Schule und die ganze Stadt - Fritz-Schumacher-Gesellschaft
07.07., 14.30 Uhr HSBK im Schuppen 29: Die ganze Stadtgesellschaft
- Hamburger Stiftung Baukultur
11.07., 8.30 Uhr Perspectives on Hamburg from abroad - Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen, Fritz-Schumacher-Gesellschaft, Architecture Foundation
12.07., 17.30 Uhr Versprochen – gehalten? – Realisierte Wettbewerbe im Dialog
- Bundesstiftung Baukultur
14.07., 19 Uhr Finissage | Homo Urbanus – Die Menschen der Stadt mit dem Fotokünstler Ila Bêka vom Künstlerduo Bêka & Lemoine
Wie wollen wir zusammen leben, wohnen und arbeiten? Und wie muss unsere gebaute Umwelt dafür aussehen? Genau diese Fragen haben sich Stadtplanerinnen, Architekten, Landschaftsplanerinnen und Bauherren im Rahmen der Wettbewerbe und Verfahren gestellt, die die Hansestadt Hamburg seit 2017 initiiert und begleitet hat. Die Vielfalt an Ideen als Produkt eines jeden Wettbewerbsverfahrens macht „Die ganze Stadt“ im Rahmen des diesjährigen Hamburger Architektur Sommers erstmalig sichtbar und zugänglich.
In den allermeisten Fällen gilt: The Winner Takes It All – in der Regel kann immer nur ein Entwurf umgesetzt werden. Dabei sind alle Einreichungen reich an gestalterischer Kraft und spannenden Lösungen – und jeder einzelne Beitrag ein gedanklicher Baustein in der künftigen Entwicklung der Stadt.
Gestaltet und kuratiert von KAWAHARA KRAUSE ARCHITECTS und dem Architekturkritiker Kaye Geipel wird „Die ganze Stadt“ als begehbare Installation die Fülle an Ideen zeigen und nicht nur visuell, sondern auch körperlich erfahrbar machen. Dafür hat sich das kuratorische Team vom wichtigsten Werkzeug der Architektur inspirieren lassen: dem gedruckten Plan. Als schwebendes Archiv werden rund 6.000 Wettbewerbspläne den Schuppen 29 füllen. Dafür hat das Team gemeinsam mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen hunderte Verfahren aus den Jahren 2017 bis 2023 gesichtet, katalogisiert und grafisch systematisiert.
Die Entwürfe können bezirksweise - auf Wunsch begleitet von einem Audioguide - durchschritten werden. Sieben farblich kodierte Themeninseln innerhalb der Installation stellen außerdem einzelne Beiträge vertieft vor: Beim Thema „Wohnen“ etwa steht ein Projekt in der östlichen HafenCity mit 40 Prozent gefördertem Wohnungen im Vordergrund, das einen Akzent auf zirkuläres Bauen setzt. „Infrastruktur“ präsentiert Ideen für den Hamburger Hauptbahnhof sowie den neuen Fernbahnhof Hamburg-Altona am Diebsteich. Die Themeninsel „Büro, Gewerbe“ stellt Arbeitsorte von morgen vor, wie etwa die Erweiterung des Innovationsquartiers Hammerbrooklyn. Brandaktuell widmet sich die Insel „Umbau, Re-Use“ Projekten wie dem Gröninger Hof oder dem Postbank Areal in der City Nord, die zeigen, dass der Erhalt des Bestands oft die nachhaltigste Lösung ist. Das Thema „Grün- und Freiräume“ stellt neben der Landschaftsachse Bahrenfeld die Projekte Hopfenmarkt und Burchardplatz vor, die das Zusammenspiel von bestehenden Strukturen und grünen Zwischenräumen fokussieren. „Kultur, Bildung, Sport“ widmet sich mit Beispielen wie dem Schulcampus Struenseestraße oder dem Quartiersporthaus in Wilhelmsburg den Kulturbauten des alltäglichen Lebens. Im Bereich „Stadtplanung“ finden sich die neuen Stadtteile Oberbillwerder und Grasbrook sowie die Planung für die Horner Geest wieder. Auf einem Touchtable sind darüber hinaus alle Wettbewerbsentwürfe digital verfügbar und ermöglichen das Lesen der Pläne in allen Details.