Ausstellungsdauer: 14.09.-07.10.2017
Vernissage: Lyrik mit Maresa Lühle und Musik mit Marija Noller
Keramikmeistern Claudia Craemer weckt die Sinne durch archaisch anmutende Gefäße und Plastiken. Die bunt schillernde, aber dennoch matte Oberfläche der Arbeiten macht neugierig. „Zunächst baue oder drehe ich die Formen“, schildert Craemer den Arbeitsablauf. „Nach dem ersten Brand werden die Objekte glasiert.“ Der zweite Brand findet in einem mit Gas befeuerten Ofen im Freien statt. Hat das Innere des Ofens eine Hitze von 1000 Grad Celsius erreicht, öffnet Claudia Craemer ohne Umschweife die Ofentür. Die Keramikerin: „In diesem Moment sehe ich aus wie ein Feuerwehrmann.“ Schutzkleidung sei das A und O bei einer solch ungewöhnlichen Vorgehensweise. Nach diesem Temperaturschock, der sich auf die Oberfläche der Keramikarbeiten in Form von feinen Rissen auswirkt, wandern die Objekte in einen Behälter mit brennbarem Material. Laub, Sägespäne oder auch Papier eignen sich an diesem Punkt des Brennvorgangs nach Angaben der Künstlerin bestens. Durch das Eintauchen der glühend heißen Werkstoff passiert Folgendes: „Das Material im Behälter fängt an zu brennen. Und die Glut holt sich den Sauerstoff aus der Glasur - das Feuer fängt an zu malen.“ Die Farben des Feuers scheinen nach diesen Ausführungen tatsächlich auf der Oberfläche der Keramikarbeiten immer noch zu flackern.
Annette Reher zeig Arbeiten, zu denen sie die Oberflächen der Raku-Keramik von Claudia Craemer inspiriert haben.Durch Kombination von Mal-, Färbe-, Ätztechniken und Handdruck auf Naturstoffen entstehen Unikate und Kleinserien für Wohnbereiche, Accessoires und Bekleidung. Ein Stück soll von der Idee über die Materialbearbeitung bis hin zur Verarbeitung aus einer Hand entstehen. Diese Art der Zusammenarbeit in Hinblick auf Ausstellungen betreiben die beiden Künstlerinnen seit fast 20 Jahren, z.B. 2001 bei ‚Dialog’ im Focke-Museum, Bremen und im April/Mai diesen Jahres ‚Zu Zweit und nicht allein’ in der Handwerksform, Hannover.
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