Eine Tanzperformance mit unzulässigen Mitteln von Helen Schröder und Die Neue Kompanie
Stellen Sie sich vor, Sie sehen sämtliche Tanzvorstellungen, die an einem Abend auf der ganzen Welt stattfinden. Was passiert in Mumbai, Bagdad oder Jerusalem, wenn in Hamburg die Uhrzeiger auf acht stehen? Was wird in Athen oder Quagadougou getanzt, wenn die Sonne hinter der Alster untergeht? Das alles erfahren Sie in nur wenigen Stunden! Die große Welt schrumpft gleich einem Atlas auf die Maße einer Tischplatte und einer Sammlung gewöhnlicher Alltagsobjekte zusammen. In den Händen der vier Performer_innen verwandeln sich Pfeffer- und Salzstreuer in Prinzen und Schwäne, eine Kompanie von Seifenschachteln formiert sich zum Tanzensemble des Wuppertaler Tanztheaters und ein paar Eierbecher und Kugelschreiber sind alles, was es für russische Kosakentänze aus Lipezk braucht. Von Zeitzone zu Zeitzone, von Tanzproduktion zu Tanzproduktion, von einem zum anderen Kontinent erwecken die Performer_innen die Objekte zum Leben und verleihen ihnen über das Storytelling eine eigene Stimme. Im Widerspruch zwischen einer mehrstündigen Durational Performance und dem gleichzeitigen Schnellzappen im Minutentakt surft der Tanzatlas auf einer Informationsflut, die auch nur kurz besucht werden kann.