Demokratie - Michael Frayn
Bonn, 21. Oktober 1969: Nach 20 Jahren unangefochtener CDU-Regierung wird Willy Brandt zum ersten sozialdemokratischen Kanzler der Bundesrepublik gewählt. Er will »mehr Demokratie wagen« und forciert gegen massive Anfechtungen eine Ostpolitik, die den Grundstein dazu legt, dass 20 Jahre später »zusammen wächst, was zusammen gehört«. Als 1974 bekannt wird, dass sich mit Günter Guillaume in seiner aller engsten Umgebung ein Stasi-Spion eingenistet hat, tritt Brandt zurück. In ›Demokratie‹ werden Mechanismen politischer Macht sichtbar. Der schmale Grad zwischen Machterhaltung und Machtverfall ist für alle Protagonisten eine Zerreißprobe, die zu Verstrickungen und Deformationen führt. Gleichzeitig wird deutlich, wie fragil und verwundbar unsere parlamentarische Demokratie ist.