Sich Wünsche erfüllen und dafür nicht einmal das Haus verlassen müssen? Der Versandhandel macht das seit rund 150 Jahren möglich. Nach den ersten Unternehmen, die sich im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert mit dem Versandgeschäft von allerlei Waren – von alltäglich bis speziell – etablieren konnten, begann die Branche nach dem Zweiten Weltkrieg erneut zu florieren: Zunächst begann Neckermann im März 1950 wieder mit dem Katalogversand, gefolgt vom Otto-Versand im September 1950, dessen 14-seitiger Katalog in einer Auflage von 300 Exemplaren gedruckt wurde.
Heute hat der Versandhandel vor allem aufgrund der Digitalisierung eine ganz neue Dimension erreicht: Im Jahr 2022 betrug der Umsatz allein im deutschen Versandhandel 75,4 Milliarden Euro.
In der Ausstellung sollen die Besucherinnen und Besucher das Phänomen Versandhandel als ein komplexes Netzwerk aus Akteurinnen und Akteuren mit verschiedenen Rollen und Perspektiven erleben: Sie bieten Produkte an, füllen den Warenkorb, liefern aus und nehmen Pakete entgegen. So entsteht ein vielschichtiges Beziehungsgeflecht, das durch Kommuni-kation und Bewegung zwischen den einzelnen Beteiligten geprägt ist.
Die Ausstellung möchte die Prozesse hinter den Kulissen aufzeigen, den Wert und die Menge der zu leistenden Arbeit verdeutlichen und den Versandhandel in den Kontext unserer modernen (Konsum-)Gesellschaft einordnen. Die Ausstellung, die von der Otto Group anlässlich ihres 75-jährigen Jubiläums unterstützt wird, soll von umfangreichen Angeboten zur Bildung und Vermittlung, wechselnden Veranstaltungen und einem Magazin begleitet werden.