Ist der Kapitalismus gerecht und verstehen wir den heutigen Kapitalismus noch? Die Ausstellung Das Kapital im Museum der Arbeit nimmt das 150-jährige Jubiläum der Erstveröffentlichung des ersten Bandes von Karl Marx „Das Kapital“ in Hamburg zum Anlass einer spannenden und kontroversen Ausstellung zur Geschichte, Wirkung und Aktualität dieses Klassikers der politischen Ideengeschichte. Dauerte es damals ganze vier Jahre, bis die ersten 1.000 Exemplare verkauft waren, so zählt das Werk heute neben der Bibel zu den auflagenstärksten Büchern der Welt – und gewiss zu den einflussreichsten und umstrittensten. Karl Marx selbst kam es darauf an, die Welt nicht nur zu interpretieren, sondern sie zu verändern und so ist es auch Ziel der Ausstellung, zum Nachdenken über Aktualität und Grenzen dieses umkämpften Klassikers anzuregen – und zwar weder dogmatisch noch akademisch, sondern assoziativ und partizipativ. Sie führt auf die Spuren jenes Werkes, das als erstes den Kapitalismus umfassend analysierte und wie kein anderes deutsches Buch weltweite Wellen schlug und noch heute Grundstein für eine kritische Debatte über die kapitalistische Verfasstheit heutiger globaler Gesellschaft ist. Die Ausstellung spannt dabei einen Bogen von der Industrialisierung und Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts über die widersprüchliche Rezeption des Werks im 20. Jahrhundert bis zu heutigen Fragen der Produktion und Verteilung von Reichtum und Armut.