Das Floß
Ein Schiff auf hoher See, der Kapitän fort, kein Land in Sicht – die Passagiere ganz auf sich gestellt. So beginnt eine Geschichte, die durch gegensätzliche menschliche Entscheidungen zu zwei Geschichten wird: der von Libertalia und vom Floß der Medusa. Am Anfang steht die Angst – in ihrer reinsten Form: die Angst vor dem Tod. Es geht ums Überleben. Einst ein sinnvoller Urinstinkt, der die Menschen fliehen oder kämpfen lässt statt zu sterben, haben wir im Europa von heute diese Angst in die Ferne verschifft, als Relikt pathologisiert oder zum politischen Entscheidungsmacher pervertiert. Und doch ist die Existenzangst ein Motor, der die Menschheit antreibt. So sind die beiden Geschichten einer Gruppe auf einem Schiff die exemplarische Stunde Null, der Scheideweg einer Gesellschaft: Wollen wir uns gegenseitig zerfleischen? Oder wollen wir ein neues Miteinander erschaffen?
Inszenierung: Aleksi Barrière, Franziska Kronfoth
Bühnenbild und Kostüme: Eunsung Yang Dramaturgie: Isabelle Kranabetter, Elise Schobeß