In der Ausstellung “playing with the parameters of the city” bezieht sich die Berliner Konzeptkünstlerin und Malerin Coco Bergholm auf SAEIOs Definition von Graffiti. Sie kuratiert eine Kurzfilm-Anthologie, in der sich die teilnehmenden KünstlerInnen* mit dem zitierten “Spielen im urbanen Raum” auseinandersetzen. Die Zusammenstellung der Kurzfilme feiert am 15.03.2019 in der Fabrik im Gängeviertel Premiere und wird anschließend im Paul Roosen Contemporary, zusammen mit Malereien und Stoffarbeiten Bergholms, im Loop zu sehen sein.
Bis zu seinem frühen Tod mit nur 29 Jahren stellte der Pariser Künstler SAEIO konsequent und humorvoll die Grenzen der Stadt auf den Prüfstand. Er verstand Graffiti als eine strukturelle Interaktion mit den Oberflächen der Stadt, dessen Akt vom Raum, Zeit und vom eigenen Körper bestimmt werden. Mehr als andere Formen der Malerei zeichnet sich Graffiti durch nicht kontrollierbare Anteile aus, die mit seinem illegalen Status aber auch mit den unvorhersehbaren Situationen im öffentlichen Stadtraum einhergehen. Die Zufälligkeit der Straße, das spontan-experimentelle Handeln “in situ” und das unmittelbare in Kontakt treten mit der Stadt gaben SAEIOs künstlerische Praxis ihren performativen Charakter, der weit über eine Geste hinaus reicht.