Chamber Orchestra of Europe / Robin Ticciati
1981 hatten einige Musiker des European Community Youth Orchestra die Altersgrenze von 23 Jahren erreicht, wollten jedoch gerne weiter gemeinsam musizieren. Dies war die Geburtsstunde des Chamber Orchestra of Europe, für das Stardirigent Claudio Abbado als Mentor wirkte. Heute gehört das Orchester, das 60 Musiker aus ganz Europa vereint, zu den herausragenden Kammerorchestern unserer Zeit. In der Laeiszhalle gastiert es unter Robin Ticciati, dem jungen Chefdirigenten des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin, mit einem reinen Mozart-Programm.
Neben Arien aus Opern wie »Le nozze di Figaro«, »Don Giovanni« und »La clemenza di Tito« spielt das Orchester Mozarts frühe Serenade für Orchester, sowie seine große »Linzer«-Sinfonie: Die Komposition der »Linzer«-Sinfonie hat Mozart 1783 zu sportlichen Hochleistungen angetrieben. Auf der Durchreise durch Linz erhielt er das Angebot, dort fünf Tage später ein Konzert zu geben. »Und weil ich keine einzige Sinfonie bei mir habe, so schreibe ich über Hals und Kopf an einer Neuen, welche bis dahin fertig sein muss« schrieb er damals seinem Vater.
Dass Mozart es schaffte, in diesen wenigen Tagen nicht nur den umfangreichen Notentext aufzuschreiben, sondern darüber hinaus eine grandiose Musik schuf, grenzt an ein Wunder. An keiner Stelle merkt man dem Werk an, dass es unter Zeitdruck entstanden ist. Stattdessen ist es reich an glänzenden musikalischen Ideen, die bis ins letzte Detail ausgefeilt sind.