Björn Meyer / Anoushka Shankar und Gold Panda
Nils Frahm gestaltet ein ganzes Wochenende in der Elbphilharmonie – für die Doppelkonzerte im Kleinen Saal hat er Künstler eingeladen, die sich musikalisch wunderbar ergänzen. Den Auftakt macht bei diesem Konzert Björn Meyer, der sechssaitigen E-Bass spielt. Noch exotischer ist die indische Sitar, die in der zweiten Konzerthälfte virtuos von Anoushka Shankar gespielt wird.
Wenn Anoushka Shankar und der britische Electronica-Produzent Gold Panda gemeinsam auf die Bühne gehen, scheint dieser sich unmerklich in die sphärischen Klänge zu hacken, die immer unter den Improvisationen der Sitar-Virtuosin liegen. Er erweitert ihr Spektrum und gibt ihnen nach und nach rhythmische Kontur. So entsteht ein magischer Moment der Verschmelzung, in dem Sitar und Electronics wie füreinander geschaffen scheinen. Die wenigen Konzerte, die Anoushka Shankar und Gold Panda bisher zusammen gaben, wurden frenetisch gefeiert.
Dem Schweden Björn Meyer gelingt es den elektrischen Bass als facettenreiches Soloinstrument in den Vordergrund zu rücken. Mit dem ruhigen Gestus seiner Musik und der Hinwendung zum Jazz als Medium zur Mediation ist er dabei der indischen Musikkultur nicht fern. Als Mitglied der Schweizer Ritual-Groove Formationen Ronin prägte er den Begriff »Zen-Funk«. Björn Meyers Solodebut »Provenance« ist 2017 beim Label ECM erschienen und lässt den Bass als Soloinstrument dunkel golden glänzen.