Die Malerei des hamburger Künstlers Jan Siebert kommt aus Brasilien. Hier findet er seit zwanzig Jahren Ideen für seine Bilder, die meist in direktem Kontakt mit der Umgebung aus Eindrücken und Erlebnissen entstehen. Die Bilder der Ausstellung sind die Ergebnisse aus einer Begegnung mit einer Priesterin der afro-brasilianischen Religion Candomblé in Bahia oder einem Schamanen im Amazonas. Der Erzählung des Nachtwächters eines Klosterhotels von einer traumatischen Geistererscheinung oder einer merkwürdigen Begebenheit in den Archiven der alten medizinischen Fakultät in Salvador. Auch bei den Darstellungen von brasilianischer Frauenschönheit und Alltagserscheinungen ist die Einbildungskraft Motor der Entstehung. Die Verbindung von Phantasie und Wirklichkeit ist in Brasilien immanenter Bestandteil einer Kultur, die von indigenen und afrikanischen Schamanismus beeinflusst ist. So ein erweiterter Realitätsbegriff ist ein inspirierendes Umfeld für einen Kunstschaffenden. Die Ausstellung “Bild und Einbildung” im Levantehaus, Hamburg bietet die Gelegenheit, sich selbst ein Bild zu machen.