Bennewitz Quartet / »Intime Briefe«
»Mit welcher Farbigkeit, expressiven Direktheit und Nuanciertheit das Prager Bennewitz Quartet Beethoven dramatisierte, war schon verblüffend«. So äußerte sich die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das junge tschechische Ensemble, das spätestens seit seinem Sieg beim Wettbewerb Premio Paolo Borciani zur Elite der Kammermusik-Formationen gehört.Mit Leo Janáeks ersten beiden Streichquartetten hat sich das Bennewitz Quartet zwei hochexpressive und dramatische Werke vorgenommen. Das Streichquartett »Intime Briefe« komponierte Janáek wenige Monate vor seinem Tod, es wurde zum Zeugnis seiner Liebe zu der wesentlich jüngeren Kamila Stösslová: »Unser Leben wird darin enthalten sein. Wir hatten ja genug Erlebnisse! Die werden wie kleine Feuer in meiner Seele sein und in ihr die schönsten Melodien entfachen«, schrieb Janáek 1928. Ergänzt werden diese beiden Schwergewichte der Quartettliteratur durch das beliebte Es-Dur-Quartett von Antonín Dvoák und das Stück »Songs of Immigrants« des jungen tschechischen Komponisten Slavomír Hoínka. Er hat sich darin auf berührende Weise mit dem Flüchtlingsdrama vor der italienischen Insel Lampedusa auseinandergesetzt.