In diesem schlitzohrigen Stück der Choreografin Ayelen Parolin geht zur Freude des Publikums alles schief: Ein besessenes Trio versucht, sich durch Strauss’ Gassenhauer „An der schönen blauen Donau“ zu tanzen und gerät immer wieder aus dem Takt und ins Straucheln. Aber aufgeben geht nicht, the show must go on, egal wie groß das Chaos ist, das auf der Bühne ausbricht. ZONDER heißt dieser neueste Tanz-Streich der argentinischen Choreografin aus Brüssel, mit dem sie eine große Ode an die Sinnlosigkeit, das Unlogische und damit auch an die Kunst geschaffen hat. Das Stück entlarvt die Pseudo-Intellektualität von zeitgenössischem Tanz genauso wie die Vorstellung, das Publikum sei selbst schuld, wenn es nichts versteht. Damit knüpft Ayelen Parolin an ihren Hit SIMPLE an, in dem sie Merce Cunninghams Klassiker „Summerspace“ zu einem dadaistischen Spaß vereinfachte; und sie beweist einmal mehr, dass sich das Menschliche mit Humor immer noch am besten ergründen lässt – wenn er denn so gut gemacht ist wie in ZONDER.