Kein Zweifel: Ohne Axel Rudi Pell wäre diese Welt um vieles ärmer. Der Bochumer Gitarrist und Songschreiber hält auch auf seinem 22. (!) Studioalbum ‚Risen Symbol‘ die Fahne des melodischen Hard Rock hoch, ohne sie mit pseudo-modernen Stilvarianten oder effektheischenden Studiogimmicks zu verwässern. Gleichzeitig sucht er ständig nach neuen Einflüssen, spannenden Inspirationen und griffigen Hooks. Das Beste an den ARP-Hymnen: Sie sind treffgenau auf die charismatische Stimme von Frontmann Johnny Gioeli zugeschnitten. Der Amerikaner gehört zu den besten Rocksängern der Welt und bildet gemeinsam mit Pell, dem früheren Rainbow-Schlagzeuger Bobby Rondinelli und den beiden ARP-Langzeitmitgliedern Ferdy Doernberg (Keyboards) und Volker Krawczak (Bass) ein seit mehr als zehn Jahren perfekt eingespieltes Team, das Fans wie Medien gleichermaßen überzeugt. Veröffentlicht wird ‚Risen Symbol‘ am 14. Juni 2024 über Steamhammer/SPV. Für Ungeduldige gibt es am 3. April 2024 mit der ersten Single ‚Guardian Angel‘ und am 22. Mai 2024 mit dem Nachfolger ‚Darkest Hour‘ zwei Vorabsongs, die Pell treffend mit den Worten beschreibt: „Sowohl ‚Guardian Angel‘ als auch ‚Darkest Hour‘ sind typische-ARP-Songs, aber nicht unbedingt repräsentativ für ‚Risen Symbol‘.“
Was der bekennende Ritchie Blackmore- und Jimi Hendrix-Fan damit meint: Innerhalb der für Pell kennzeichnenden Mischung aus starken Riffs und eingängigen Melodien schimmert bei einigen der neuen Songs sein Faible auch für Black Sabbath (zu Zeiten von Ronnie James Dio und Tony Martin) und vor allem für Led Zeppelin durch. Zwei Beispiele: das hymnische, groovende ‚Ankhaia‘ mit seinem orientalischen Flair hätte so oder ähnlich auch von den englischen Rocklegenden Jimmy Page und Robert Plant stammen können. „Für mich ist ‚Ankhaia‘ die Nummer, die Led Zeppelin vergessen haben zu komponieren“, erklärt Pell augenzwinkernd. „Natürlich hat ‚Ankhaia‘ keinen 70s-Sound, sondern ein zeitgemäßes Flair mit knalligem Schlagzeug-Groove. Ich bin mir sicher, dass Page und Plant ihn lieben werden, wenn sie ihn hören.“ Passend dazu auch der von Pell verfasste Text über eine fiktive Stadt gleichen Namens, einem Zufluchtsort, der wie eine Fata Morgana im Nichts verschwindet. Das altägyptische Zeichen ‚ANKH‘, das Pell beim Songtitel inspiriert hat, steht übrigens als Symbol für ein Weiterleben im Jenseits.
Und es gibt noch einen zweiten, deutlicheren Led Zeppelin-Verweis: Die ARP-Band covert auf ‚Risen Symbol‘ den Zeppelin-Klassiker ‚Immigrant Song‘, hat ihrer Version aber ein eigenes Arrangement verordnet. Pell: „Ich habe die Idee mit unserem Schlagzeuger Bobby Rondinelli erörtert, der nebenbei in einer Led Zeppelin-Coverband trommelt. Bobby fand sie großartig und war mit mir einer Meinung, dass man sich an eine solche Nummer nur mit einem überragenden Sänger wie Johnny Gioeli trauen darf. Johnny ist in der Lage, auch die hohen Töne von Robert Plant zu singen, er hat die Herausforderung mit Bravour gemeistert!“ Absolut bravourös ist auch das, was ARP im temporeichen Opener ‚Forever Strong‘ abliefern, mit einem Text über die Notwendigkeit, in einer schwierigen und zunehmend stärker abgewirtschafteten Welt standhaft zu bleiben. Wie passend für einen solch atemberaubenden Nackenbrecher-Track!
Bleibt abschließend noch das gelungene Cover-Artwork zu erwähnen, das Axel Rudi Pell eigenhändig geschaffen hat: „Ich wollte optisch ein wenig an die 1996er Scheibe ‚Black Moon Pyramid‘ anknüpfen, auch wegen des orientalischen Flairs einiger neuer Songs“, erklärt er. Keine Frage, hier passen alle Puzzleteile perfekt zusammen. Somit werden die Fans vermutlich schon sehr bald bestätigen: Ohne ‚Risen Symbol‘ wäre diese Welt um die wohl stärkste Scheibe der gesamten ARP-Karriere ärmer!