Der Bezirk Altona mit seinen 14 Stadtteilen und insgesamt 270.000 Einwohnern ist geprägt von kultureller, sozialer – und religiöser Vielfalt. Seit Jahrzehnten sind dort Muslime unterschiedlicher Konfessionen, Ethnien und Kulturen zu Hause .In der Ausstellung „Mahalla Altona“, die im Laufe des letzten Jahres unter der Projektleitung des Kurators und Filmemachers Ayhan Salar für das Altonaer Museum entstanden ist, berichten 21 muslimische Altonaerinnen und Altonaer über die Rolle und Bedeutung ihres Glaubens in ihrem Alltag. Anhand von individuell ausgewählten Gegenständen, die in der Ausstellung präsentiert und kommentiert werden und in Form von Videointerviews geben die Protagonisten ganz persönliche Einblicke in ihren Alltag und berichten darüber, welche religiösen Lehren, Gebote und Pflichten ihnen im täglichen Leben wichtig sind.
Der Titel „Mahalla“ (arabisch türkisch Mahalle) bezeichnet in den islamischen Ländern Nordafrikas, des Vorderen Orients, Zentralasiens und Südasiens die Verwaltungseinheit eines Stadtbezirks und beschreibt gleichzeitig die identitätsbestimmende Nachbarschaft von Plätzen, Cafés, Märkten und Moscheen oder Kirchen. „Mahalla Altona“ steht somit für Kiez und Stadtbezirk gleichermaßen. Unter den in der Ausstellung befragten Altonaerinnen und Altonaern finden sich neben mehreren Sprachschülern und Studenten auch ein Jurist, zwei Apothekerinnen, ein Imam, eine islamische Theologin, eine Architektin und eine Modedesignerin. Die von ihnen ausgewählten Gegenstände reichen von einer Gebetskette und einem Poesiealbum über einen Hockeyschläger und einer Tüte Haribo bis zu einem englischen Jugendroman und einem Burkini.
In der Zusammenschau der Alltagsgegenstände und den korrespondierenden Interviews entsteht für die Besucher ein besonderer Einblick in den facettenreichen Alltag von Altonaer Muslimen, ohne damit jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Die Ausstellung möchte vielmehr, begleitet durch ein vielfältiges Rahmenprogramm, Anlässe für Gespräche und Anknüpfungspunkte zum Weiter- und Nachfragen bieten, um die große gesellschaftspolitische Debatte rund um „den Islam“ mit der gelebten Realität der Muslime in Altona zu verbinden.