Hamburgs Handel erfuhr während der Industrialisierung einen enormen Aufschwung, denn in den Fabriken des 19. und 20. Jahrhundert wurden zunehmend Rohstoffe verarbeitet, die aus fernen Ländern und Kontinenten importiert wurden. Der Handel prägte das Stadtbild und die Arbeitsplätze einer zunehmenden Zahl von Beschäftigten.
Mit der Erweiterung der Umschlags- und Lagerkapazitäten des Hafens, dem Bau von Telegrafenämtern und Kontorhäusern, der Schaffung von Terminmärkten an der Börse, der Gründung eines Botanischen Instituts und einer Universität mit Studiengängen für Kaufleute wurde eine für den Handel bedeutsame Infrastruktur in Hamburg geschaffen. Am Gelingen eines Handelsgeschäftes hatten außer den in Hamburg tätigen Berufsgruppen wie Kaufleuten und Reedern, Kontorangestellten, Hafenarbeitern, Quartiersleuten auch diejenigen ihren Anteil, die in Übersee die Rohstoffe gewannen und deren Export organisieren.
Am Beispiel des Handels mit Kakao und Kautschuk zeigt die Ausstellung Arbeitsplätze und Tätigkeitsbereiche der an diesem Geschäft Beteiligten Menschen. Besucherinnen und Besucher gewinnen mit Objekten, Bildern und Interviews einen Einblick in diese Arbeitsbereiche. Sie können den Weg der Rohstoffe verfolgen von der Gewinnung in den tropischen Anbaugebieten, dem Überseetransport bis zur Qualitätssicherung der Waren im Hamburger Hafen. Und sie können sich selber versuchen z. B. im Entschlüsseln von Nachrichten aus Übersee, die das „Fräulein vom Amt“ ihnen telefonisch durchgibt.