Bereits der Titel der neuen Produktion von Antje Pfundtner in Gesellschaft (APiG) erzählt davon, wie Menschen und Momente wieder in Erscheinung treten, obwohl sie nicht mehr sichtbar waren: OH, A VISITOR! staunt über die Rückkehr geweckter Geister und teilt mit: Nur, wenn man etwas nicht sieht, heißt es nicht, dass es nicht existiert! Denn Sichtweisen, Menschen, Ideen oder Überzeugungen geraten aus dem Fokus – aber sie sind nicht weg, sie haben sich nur andere Räume gesucht. Auch im regulären Kunstproduktionsprozess verschwinden Inszenierungen, nachdem sie ein paar Mal aufgeführt wurden. Sie verschwinden aus dem Auge der Betrachter*innen und dadurch auch von den Bühnen. OH, A VISITOR! ruft lauten Schrittes nach den Geistern, die im Unsichtbaren lauern: Hierzu laden Juliana Oliveira, Antje Pfundtner und Matthew Rogers weitere Kunstschaffende ein, sich mit ihnen die Bühne zu teilen und die Inszenierungen sichtbar zu machen, deren künstlerische Positionen längst als abgeschlossen galten. Das Trio ruft und nimmt die hereinkommenden Ideen, samt ihren Veränderungen, in Empfang: »Oh, a visitor, do you wanna come in?«