Antje Blumensteins Werk gliedert sich in Serien, in denen neben unterschiedlichen Materialien und Techniken auch verschiedene Themen und Fragestellungen behandelt werden. Diese Werkgruppen können unterbrochen und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden, so dass sie sich wie in einem Gespräch über lange Zeit wechselseitig beeinflussen und entwickeln können.
Ihren aktuellen Arbeiten mit Öl auf Leinwand, Neonlicht, Aluminiumstäben, Acryl und handgefalztem Papier ist der Titel tactics of lines gewidmet. Alle Werkgruppen zeichnen sich durch Geometrie, Reduktion und eine klare formale Komposition aus. In den Leinwandbildern überlagern sich geometrische Flächen, die durch mehrere lasierende Ölfarbschichten aufgebaut werden und in denen die Künstlerin die Entstehungsprozesse als produktive Bedingung der Malerei generell untersucht. Die bildimmanente Anordnung wird durch feine, farbintensive Linien aus den unteren Schichten sichtbar, die in den Vordergrund gerückt werden.
Neben dem Licht und dessen beständigem Begleiter, dem Schatten, wird in ihren Arbeiten die Linie zum grundlegenden gestalterischen Element. Vor allem in den Raumobjekten wird das Interesse der Linie in ihrem Verhältnis zum Raum deutlich.
Im Gegensatz zur traditionellen Plastik, deren Massevolumen aus festen Materialien eine geschlossene Oberfläche ausbilden und den umgebenden Raum ausgrenzen, durchfahren in Blumensteins Neonlicht- und Aluminiumarbeiten Linien dynamisch den Raum, so dass die entstehenden Strukturen immateriell, fast schwerelos wirken.
Das Gefühl von Räumlichkeit, das von den linearen, offenen Strukturen ausgeht, ist typisch für ihre dreidimensionalen Arbeiten.
Antje Blumenstein wurde 1967 in Dresden geboren und lebt in Berlin. Auf das Studium Grafik-Design an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg (1991-94) folgte das Studium Malerei und Grafik an der HfBK Dresden (1994-97), 1997-99 als Meisterschülerin bei Prof. Eberhard Bosslet.
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