Ankamen – An(ge)kommen
Der Heidi-Kabel-Platz und das Bieberhaus wurden 2015 /16 erster Zufluchtsort für Tausende von Geflüchteten. Schon einmal gab es hier ein ähnliches Szenario: Während und nach dem Zweiten Weltkrieg strandeten Vertriebene aus Schlesien, Pommern, Ost- und Westpreußen in Hamburg. In ganz Deutschland waren es damals fast zwölf Millionen. Das zerbombte Hamburg platzte aus allen Nähten. Der Wohnraum war durch die Zerstörung knapp, die ausgebombten »Butenhamborger« wollten zurück in ihre Heimat. Nur Flüchtlinge und Vertriebene mit Mangel berufen erhielten eine Bleibe, eine Zuzugssperre wurde verhängt. Sie waren nicht uneingeschränkt willkommen, doch die Neuankömmlinge prägten den Wiederaufbau der Stadt entscheidend mit, Hamburg erholte sich von den Kriegsschäden, die Situation entspannte sich.
Wie aber gestaltete sich das Ankommen in der neuen Umgebung? Wann fühlten sie sich zu Hause? Was half ihnen dabei? In dem Theaterprojekt erzählen Menschen von ihrer Flucht und ihren Erfahrungen des Ankommens. Die Geschichten von Fluchtwegen und der Suche nach einem neue Zuhause - damals und heute - treffen aufeinander.
Nach seiner erfolgreichen Inszenierung »Tallymann un Schutenschubser« erarbeitet Regisseur Michael Uhl nun mit einer Gruppe Vertriebener ein Theaterprojekt über Flucht und Vertreibung und über das Ankommen in der neuen Heimat. Es entsteht ein Theaterabend über das Gestern und das Heute, denn auch jetzt bedarf es wieder der Verständigung mit den neuen Ankömmlingen.