In einem abstrus-wilden Ritt durch die Geschichte folgt die Stücktrilogie den medizinhistorischen, gesellschaftlichen und machtpolitischen Umbrüchen rund um Empfängnis, Schwangerschaft und Geburt. Die jahrtausendelangen Diskussionen um Geburt und Selbstbestimmung werden genüsslich seziert, unter das Mikroskop gelegt und sorgfältig kartografiert. Die eigentlichen Debatten werden freigelegt, für die die Geburt immer wieder als Stellvertreterkonflikte herhalten musste und muss. Der Schleier der Mystifizierung und Verklärung wird gelüftet: Legen wir den Finger in die Wunde! Wagen wir uns auf das Schlachtfeld Körper, über den und mit dem Politik gemacht wird, dem Ideologien übergestülpt und anhand dessen gesellschaftliche und soziale Grenzlinien gezogen werden!
Von der Verdrängung der Hebammen seit dem Mittelalter durch die Kirche, über die Gründung der Gebärhäuser und den Einfluss der Medizin auf den Geburtsvorgang im 18. und 19. Jahrhundert, bis zu den aktuellen Debatten zu der Macht über den gebärenden Körper: Die Geschichte der Geburt wirft Fragen auf, die sich seit Jahrhunderten zu wiederholen scheinen. Was lässt sich feiern und wofür lohnt es sich noch immer zu kämpfen?
Der Trilogie dritter Teil: READY TO POP
In der Gegenwart scheinen die Konflikte auf den ersten Blick weniger scharf: Die Sterblichkeit ist im globalen Norden stark gesunken, Aufklärung und Versorgung gesichert. Der schwangere Körper als schriller Konsumtempel steht der Geburt am Fließband und den Berichten von Gewalt bei Geburt gegenüber. Das Mittelalter liegt im dunklen Vergessen. Und doch tönt es: „Warum habe ich keine Macht über meinen Körper?“
Eine Produktion des monsun.theater Hamburgs. Finanziert durch die Privattheaterförderung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.