In der großen weltweiten Pianisten-Szene stellt der Russe Alexander Melnikov eine absolute Ausnahmeerscheinung dar. »Er bewegt sich, schwer vereinbar, zwischen Interesse an historischem Musizieren und zugleich dem großen Vorbild Svjatoslav Richter«, fasste es der SWR zusammen. »Das ist ein immenses Spannungsfeld, aber Melnikov zu hören lohnt immer – und manchmal wünsche ich mir, sein Spiel würde niemals aufhören.«
In der Tat wurde Melnikov früh vom Großmeister Richter gefördert und beherrscht dessen kraftvollen Anschlag. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit Alter Musik und der delikaten Klangkultur von Cembalo und Fortepiano. Zu seinen festen Kammermusikpartner:innen zählen Größen wie die Geigerin Isabelle Faust und der Cellist Jean-Guihen Queyras.
Bei seinem Gastspiel in der Elbphilharmonie präsentiert er eine weitere Facette seines künstlerischen Spektrums: Klavierwerke von prägenden Komponist:innen der russischen Moderne. Mit Alfred Schnittke – in seinen letzten Lebensjahren Professor an der hiesigen Musikhochschule – und der im Kreis Pinneberg lebenden Sofia Gubaidulina sind auch zwei Tonschöpfer mit Hamburg-Bezug vertreten.