Die mazedonische Stadt Shutka, rund eine Viertelstunde von Skopje entfernt, gilt als die inoffizielle Hauptstadt der Rom*nja, denn rund 93 Prozent der Bewohner*innen gehören dieser Volksgruppe an. Auf den ersten Blick wirkt Shutka wohlhabend, doch der erste Anschein trügt, wie so oft. Die Kunst der Improvisation ist oft gefragt, und diese beherrschen die Menschen von Shutka in Perfektion. Der Dokumentarfilm von Aleksander Mani schwankt beständig zwischen ernsthafter Dokumentation und vergnüglichem Spiel, jede*r im Film ist ein*e (Selbst-)Darsteller*in, um die Mühsal des eigenen Daseins zu vergessen und schlichtweg das Beste daraus zu machen. Die Doku von Mani strotzt vor Lebensfreude, klammert die Not dabei aber in keinem Moment aus. Überhaupt überwiegt der Blick auf das außergewöhnlich Skurrile. Ein prallbuntes, poetisches und absolut verrücktes Bild einer Stadt, die in all ihren Gegensätzen ungemein faszinierend wirkt.