Die Konzeptkünstlerin Frenzy Höhne nimmt ihre Erfahrungen der Corona-Pandemie zum Ausgangspunkt, sich mit Raum und Leere zu beschäftigen. Innerhalb kürzester Zeit schien 2020/2021 ein Großteil unseres Alltags in den digitalen Raum transferierbar geworden zu sein. Leerlauf wurde nicht ausgehalten. Durch die Präsentation von scheinbar leeren gerahmten Bildern macht die Leipziger Künstlerin auf unseren zunehmend rein digitalen Konsum von Bildern aufmerksam. Die weißen Leinwandflächen mit der zarten Textzeile „Bild könnte enthalten:…“ am oberen Bildrand spielen auf die Bilderkennungssoftware von großen Social Media-Plattformen an. Höhnes „leere“ Bilder kündigen zwar Motive an, diese werden jedoch nicht gezeigt. Die Leere, die im virtuellen Raum nie lange anhält, weil das nächste Bild nur einen Klick entfernt ist, muss im „realen“ Ausstellungsraum ertragen werden.
Die Installation wird durch plastische Arbeiten ergänzt, die sinnbildlich für Probleme zeitgenössischer Kommunikation stehen. Zwei Körper, die Arme zur Umarmung geöffnet, aber nur unüberwindbare Leere zwischen ihnen – eindrücklich wird hier erfahrbar, dass die freie Fläche keine Leerstelle, sondern vielmehr ein sichtbarer Ausdruck von Sehnsucht und Verlust ist. Denn „leer“ kann nur sein, was einem Inhalt zugedacht oder einer Erfüllung vorgesehen war. Und so öffnet sich die Rauminstallation in vielschichtiger Weise dem Zwiespalt von Erwartungshaltung und Übersättigung alltäglicher Bilder und Bedürfnisse in unserer zeitgenössischen Gesellschaft.
Die Künstlerin gibt am 12. und 19. Februar um 15 Uhr eine kleine Einführung in ihre Arbeiten und beantwortet Fragen der Besuchenden.