750-Jahre-Osdorf : Hamburger Schnack - Barockmusik der Hanseaten – Geigen, Gedichte, Genuß - Werke von Schop, Weckmann, Bernhard, Krieger, Reincken, Franck
Mit dem Concerto Giovannini, (bestehend aus Karsten Henschel – Altus, Rezitation, Helga Schmidtmayer und Daniela Gubatz – Violinen, Johanna Oelmüller Rasch – Viola da gamba und Sabina Chukurova – Cembalo) begrüßen wir ein tolles Ensemble alter Musik auf dem Heidbarghof. Unsere Reise durch die 750jährige Geschichte Osdorfs geht in die Barockzeit zurück, als im nahen Hamburg im ausgehenden 17. Jahrhundert die Komponisten Johann Schop, J. A. Reincken, Matthias Weckmann oder Christoph Bernhard aktiv waren. Weckmann begründete die ersten bürgerlichen Konzerte und parallel entstanden die berühmten Sprachgesellschaften. Philipp von Zesen darf hier ebenso genannt werden wie Barthold Heinrich Brockes. Reincken, der fast hundert Jahre alt wurde, schrieb in jungen Jahren eine seiner besten Kompositionen, eine Cembalo-Partita mit siebzehn Variationen auf einen Gassenhauer, ein Lied von Georg Grefflinger:
„Schweiget mir vom Weibernehmen, es ist lauter Ungemach!
Geld ausgeben, Wiegen, grämen, einmal huch und dreimal ach."
Und Johann Sebastian Bach – achtzehnjährig, als Schüler in Lüneburg – pilgerte nach Hamburg, um Reincken zu hören. Das Programm „Hamburger Schnack" stellt Kompositionen der Hamburger Zeit vor, die sich heute in bedeutenden Musikhandschriften wiederfinden: der Bokemeyersammlung Schloß Gottorf, der Düben-Sammlung in Uppsala und der Ratsbücherei Lüneburg (Weckmann-Manuskript).
Aus dem Programm:
Matthias Weckmann (1619 – 1674) Lieder der schönen Hamburgerin (Ph.v. Zesen) Christoph Bernhard (1628 – 1692) Barbillchen die Zukkerdokke (aus: Die geharnschte Venus, Kaspar Stieler, Hamburg 1660)
Johann Adam Reincken (1643 – 1722) Schweiget mir vom Weibernehmen (Partite diverse sopra l'Aria 'Schweiget mir von Weiber nehmen', bekannt auch als "La Meyerin")
Agostino Steffani (1654 – 1728) Il più felice e sfortunato amante (Kantate für Altus, 2 Violinen und B.C.)
Johann Philipp Krieger (1649 – 1725)
Absorpta est mors (Kantate für Altus, 2 Violinen, Viola da Gamba und B.C., Bokemeyersammlung Schloß Gottorf)