Von Fr. 13. bis So. 15. Mai 2022 findet erstmals das Festival 49 h Stimme X für zeitgenössisches Musiktheater im Norden im Hamburger LICHTHOF Theater statt. Egal ob szenisch oder performativ, akustisch oder elektronisch, stimmlich oder instrumental, gesampelt oder improvisiert - das Festival 49 h Stimme X ist ein neuartiges Destillat aus Freien Musiktheater-Arbeiten im Norden.
Das Festival 49 h Stimme X im Norden ist nachHALLtig: Die Musiktheater-Regisseur*innen und Kurator*innen des Festivals, Vendula Nováková und Hans-Jörg Kapp entwickeln gemeinsam mit der Green Cosultantin Anika Kruse ein langfristiges Konzept für die Nachhaltigkeit nicht nur im Rahmen des Festivals sondern auch als grundlegende Ausrichtung für ein aktuelles und zeitgenössisches Musiktheater.
Im Zentrum des Festivals steht die Uraufführung des Musiktheaters The Longest Concert der Hamburger Komponistin Dong Zhou und ihrem Team. Das Stück trägt den Untertitel »THE LIFE OF A PLAYBACK DEVICE« (Das Leben eines Playback-Geräts) und reflektiert das Thema der Nachhaltigkeit mit den Mitteln des zeitgenössischen Musiktheaters.
Am Freitag- und Samstagabend stellen sich junge und experimentelle Hochschulprojekte vor. Einen wichtigen Beitrag zur Audience Development leistet das Landesmusikrat-Kooperationsprojekt Klangradar X Hamburg, das eigens von Hamburger Schüler*innen komponierte Musiktheaterstücke zum Thema »nachHALLtigkeit« präsentiert.
Der Funken aus Köln springt mit der Pyro-Performerin Lea Letzel direkt ins LICHTHOF Theater über, wo auch am Samstag Vormittag das Musiktheater-Diskursformat HKX stattfindet, das in engem Austausch mit dem Kölner Festival für aktuelles Musiktheater SPARK (7. - 10. April 2022, Köln) entwickelt wurde. Angebunden an diese Debatte präsentieren Instrumentalist*innen die Arbeitsergebnisse aus dem Kölnisch-Hamburgischen Workshop act in play/play in act.
Abgerundet wird das Festival durch den interaktiven und diskursiven Installationsraum des Musik-Performer*innen-Trios Paranormal φueer Group, der für die Festivalgäste 49 Stunden lang zugänglich ist.
Frauen unter Waffen | 13.5.2022 | 22:30
Ein Archiv oder Die Spurensuche durch den weiblichen Kriegsraum
Inspiriert von Swetlana Alexijewitschʻ Dokumentarroman „Der Krieg hat kein weibliches Gesicht“ über Sowjetsoldatinnen im Zweiten Weltkrieg und mit Musik von Maria Antonia Walpurgis, André Campra und Georg Friedrich Händel. In „Frauen unter Waffen“ betreten wir das Archiv des weiblichen Kriegsraums. Hinter staubigen Ordnern entwachsen dem wenigen Material drei Frauen, die sich von begrenzten Vorstellungen bewaffneter Weiblichkeit lösen und in einem gemeinsamen Prozess Orte weiblicher Kriegsbeteiligung entdecken.
Mit: Amelie Gorzellik, Anna Heinecke, Clara Steuerwald
Musikalische Leitung und Cembalo: n.n.
Geige: Julia Falk
Stimmen von: Eser Duran, Cora Eder, Serafine Garbe, Siska Leckband, Raika Nicolai, Lennart Nielsen, Alexander Wolff
Regie: Viola Bierich
Ausstattung: Steve Oelmann
Dramaturgie: Amelie Werner
Regieassistenz: Isa Kortekangas
Schnitt: Adela Bierich, Till Bierich
Longest Concert | 13. & 14.05 – 19:30 | 15.05. – 16:00
The history of playback devices
Beschäftigt man sich mit der Geschichte von Geräten für die Musikwiedergabe, dann steckt man schon bald Mitten in der Geschichte der elektronischen Musik und der Kulturgeschichte des menschlichen Hörens. Die Hamburger Komponistin Dong Zhou und ihr multimediales Team bringen mit ihrem Stück LONGEST CONCERT die Musikabspiel-Gerätschaften selbst zum Sprechen und Fühlen. Sie erzählen Geschichten vom Formatwandel oder vom Wandel der Musiknutzung: wie würden heutige Musikabspielgeräte über ihre Vorgänger befinden? Würden sie vielleicht bessere Entscheidungen für den Planeten treffen, wenn sie die Geräte der nächsten Generation selbst entwickeln würden?
URAUFFÜHRUNG: 13.05. | 19:30
Komposition: Dong Zhou, Jan Wegmann
Regie: Yida Guo
Technische Beratung: Martin Kohler,
Dramaturgische Beratung: Sarah-Indriyati Hardjowirog
Ausstattung: Henriette Weber
Der Wille zum Glück | 14.05. | 21:30
In jedem Scherbenmeer seh ich ein Mosaik. Die Stückentwicklung befragt den Untersuchungsgegenstand Schlager auf sein Potential hin, Nähe zu stiften und Leere zu überwinden.
Du wirst schon seh'n, das Leben ist schön. Wie's kommt ist einerlei.
Lai-dai-dai-dai
Mit: Anna K. Seidel, Enrique Fiß, Samantha Hoefer und Sven Fricke
Regie: Alexander Klessinger
Dramaturgie: Mascha Luttmann
Musikalische Leitung: Niklas Handrich
Bühne: Hanna Naske und Christopher Dippert
Kostüm: Aline Sauer und Sarah Peters
Choreografie: Anna Krestel
WEITERE PROGRAMMPUNKTE
Klangradar X Hamburg (Musiktheaterprojekt)
Funkensprung (Festival Opening mit Pyro-Performermance)
The Roaring ≈ Das Getöse
Roundtable/Musik Theater Orte (Stimme X e. V./ HfMT/ UDK)
Green Consulting für Altona (Podium mit Anika Kruse)
LOCATION
LICHTHOF Theater
Mendelssohnstraße 15
22761 Hamburg