10. Philharmonisches Konzert
In diesem Konzert treffen die Poesie Charles Baudelaires auf die Gedankenwelt Friedrich Nietzsches, die Musik des »Magiers der Klangfarben« Henri Dutilleux auf das genialische Schaffen Richard Strauss’ und zwei französische Ausnahmekünstler unserer Zeit auf die Musiker:innen des Philharmonischen Staatsorchesters.
Das Cellokonzert verrät bereits in seinem Titel »Tout un monde lointain…« woher die poetische Aura des Werkes rührt: Es ist die Gedankenwelt Baudelaires – »eine ganz ferne Welt, abwesend, fast erloschen« aus seinem Gedichtband »Les Fleurs du mal« – von der sich Dutilleux inspirieren ließ. Jedem der fünf Sätze stellt der Komponist Verse aus der berühmten Sammlung als Epigraph voran.
Die Partitur der Strauss’schen Alpensinfonie führt von der Nacht in die aufgehende Sonne, durch Wälder, Wiesen, Gestrüpp und Dickicht – das reine Naturidyll der Alpen in seiner berückenden Schönheit wie gnadenlosen Einsamkeit. Dass sein letztes großes Orchesterwerk den Impulsen Nietzsches folgend ursprünglich mit »Der Antichrist. Eine Alpensinfonie« überschrieben war und von der Überwindung des Christentums und der Hoffnung auf eine bessere Menschheit durchdrungen ist, ließ der Komponist unveröffentlicht. Was bleibt ist die »Anbetung der ewigen herrlichen Natur«, wie Strauss es in einer Notiz in seinem Schreibtisch-Kalender ausdrückt.
Spielstätteninformationen: Elbphilharmonie Hamburg / Großer Saal