1. Philharmonisches Konzert
Er war berühmt und fand Anerkennung in ganz Europa. Man bewunderte die Unerschöpflichkeit seiner Kreativität und empfand in seiner Musik einen Geist der Zeit, der trotz der gesellschaftlichen Verwerfungen und der Kriegsverhältnisse insgesamt doch positiv erschien und Hoffnung auf neue Zeiten verhieß. Ob das damit zusammenhing, dass so vieles im Leben der Menschen noch „gefügt“ und in Ordnung war – vor allem in der Welt des Glaubens und des Denkens? 1799, unmittelbar zur Jahrhundertwende, machte sich Joseph Haydn an die Arbeit, sein zweites großes Oratorium nach der „Schöpfung“ zu komponieren. Gottfried van Swieten, Hofbibliothekar und Freizeitdichter hatte ihn wieder überredet. Doch diesmal sollte ein musikalisches Gemälde der Jahreszeiten entstehen. Dies war ein beliebtes Thema der Zeit, da man sich noch aufgehoben wusste in einer von Gott gegebenen und gehüteten Ordnung der Natur und der Welt.