1. Kammerkonzert
Dohnányis Serenade op. 10 ist in ihrer kompositorischen Meisterschaft mit den Streichtrios von Mozart und Beethoven vergleichbar. Bedenkt man, mit welcher Spielfreude und klanglicher Fantasie das Stück entworfen ist, so erscheint der Aufwand an kompositorischer Kunst hinter der spielerischen Fassade umso bemerkenswerter. Das zweite Trio ist Schönbergs op. 45. In diesem Werk verarbeitete der Komponist die Grenzerfahrung seines eigenen Infarkts musikalisch. Thomas Mann gestand er, das Stück stelle seine Krankheit und die ärztliche Behandlung dar. Die extreme Dichte der musikalischen Verläufe, verbunden mit der streng zwölftönigen Kompositionsweise, macht das Trio bis heute zu einem äußerst selten gespielten Werk. Mozarts Divertimento KV 563 schließlich ist eines seiner letzten Kammermusikwerke und das einzige Trio, das er je schrieb. Die Ernsthaftigkeit und der hohe kompositorische Anspruch dreier gleichberechtigter Stimmen animieren zu Höchstleistungen. (Naomi Seiler)