Das Detlefsen-Museum im Brockdorff-Palais Widmet dem Künstler Hermann Degkwitz eine große Sonderausstellung und präsentiert auf über 300 qm² zahlreiche SPIEGEL-Titelillustrationen, Kupferstiche und Lithografien. Die Ausstellung wird von der Förderstiftung des Kreises Steinburg unterstützt. Hermann Degkwitz wurde 1921 als Sohn des Pädiaters Rudolf Degkwitz (senior) in München geboren und wuchs in Hamburg auf. Nach dem Abitur am Hamburger Wilhelm-Gymnasium studierte Hermann Degkwitz von 1938 bis 1941 an der Hamburger Kunsthochschule und an der Universität. 1940 gehörte er zu den Gründern des „Musenkabinetts“, eines Kreises von Künstlern, Intellektuellen und Studenten, dem auch Gegner des Nationalsozialismus angehörten. 1941 wurde Degkwitz wegen „wehrkraftzersetzender Äußerungen“ von der Gestapo verhaftet. Von September 1941 bis zum Kriegsende leistete er Kriegsdienst in der Wehrmacht. Nachdem er eine Ausbildung als freier Maler absolviert hatte, verdiente er sein Geld viele Jahre nach dem Krieg als Maler, Grafiker für Gebrauchsgrafik, Illustrator, Karikaturist und Journalist.
Mitte der sechziger Jahre heuerte er beim SPIEGEL an, wo sich gerade ein Wandel in der Titelbildgestaltung vollzog. Man wollte weg vom als eintönig empfundenen Foto, hin zu gezeichneten Covern. 1967 erschien Degkwitz’ erstes SPIEGEL-Titelbild, ein von einem sich selbst verschlingenden Drachen bedrängter Mao. 28 Jahre lang gab der Altmeister der Titelillustratoren mit Dutzenden phantasievoll gezeichneten Bildern deutlich politische Statements ab. Im Jahr 1972 wurden einige seiner Arbeiten, Titelbilder des Magazins „Spiegel“, auf der Documenta 5 in Kassel in der Abteilung Parallele Bildwelten: Gesellschaftliche Ikonographie gezeigt. 1974 wurde er als Dozent für Illustration an die Bremer Hochschule für Künste berufen. In den 1970er und 1980er Jahren setzte er sich mit der Technik des Kupferstechens auseinander und schuf viele kunstfertige Kupferstiche. Hermann Degkwitz starb am 8. Dezember 2007 im schleswig-holsteinischen Hohenfelde.