Der Fall Luther
Luther muss sich hier vor Gericht rechtferigen. Doch es ist kein irdisches Strafgericht, dem sich der kluger Reformator gegenüber sieht. Es ist sein eigener Zweifel, der sich in Form fiktiver Richter und Kläger durch Luthers Leben pflügt. Da steht er nun, der einst große Reformator, der einst als kleiner Mönch die ganze Kirche bis hin zum Papst in helle Aufregung versetzte und dem die Bevölkerung zu Füßen lag: allein und angefeindet. Er wird angeklagt, den Aufstand der Bauern in Wort und Schrift angezettelt zu haben. Dabei ging es ihm doch "nur" um das Wort, die Wahrheit, Christus. Der intelektuelle, an sich unpolitische Theologe, wird zerrieben zwischen den weltlichen Intrigen von Kirche, Fürsten und Kaiser. Viel hat er errungen für die Religion und ihre Schäfchen. Es gibt eine deutsche Bibel und es gibt eine reformierte Kirche. Doch dies ging nicht ohne weltlichen Umsturz. Trägt er damit auch die Schuld an den Folgen, die viele Todesopfer forderten?
In hitzigen Wortgefechten im Gerichtssaal und mit nachdenklichen Tönen im Privaten, durchwirkt von zahlreichen Rückblenden - so lässt Karlheinz Komm Luther am Ende seines Lebens kritisch Rückschau halten. Lther ist hier kein reiner Held, sondern vor allem ein Mensch. Einer mit Visionen und einem starken Willen, Einer mit Ecken und Kanten, Einer der - ob er es wollte oder nicht - die christliche Welt revolutionierte. Ein hochspannender, geistreicher Fall.
Preise: 31,90 €