Der bedeutende Expressionist Emil Nolde (1867–1956) hat sich intensiv und über Jahrzehnte mit dem Motiv „Meer“ in einer Ausschließlichkeit auseinandergesetzt, die offenbart, dass er dessen Urgewalt und stetige Bewegtheit als Spiegel künstlerischen Antriebs begriffen haben muss.
Erstmals widmet sich eine museale Ausstellung dem großen Thema der Meereslandschaften Noldes. Dazu wurde eine exzellente Auswahl von über 70 Gemälden und Aquarellen getroffen. Die Leihgaben wurden hauptsächlich im nahe gelegenen Seebüll als dem „Nolde-Ort“ in Schleswig-Holstein ausgewählt, abgestimmt auf die in der Sammlung Kunst der Westküste befindlichen Werke. Atelier und Garten des Künstlers sind dort noch heute zu besichtigen.
In der Ausstellung treffen atmosphärische Stimmungsbilder auf Gemälde farbgewaltiger Meere, die Zeugnis von Noldes Begeisterung für das abwechslungsreiche Zusammenspiel von Luft und Wasser, Wind und Wellen ablegen. Sie spiegeln zugleich die Liebe des gebürtigen Nordschleswigers für das Land zwischen Nord- und Ostsee wider. Insbesondere in den Aquarellen gelangen Nolde geradezu rauschhafte Farbkompositionen, in denen die Elemente scheinbar grenzenlos ineinanderfließen. Hier zeigt sich Noldes überragendes Können im Umgang mit der Farbe sicher am eindruckvollsten.
Die Ausstellung des Museums Kunst der Westküste entstand in Kooperation mit der Nolde Stiftung Seebüll und ist ausschließlich auf Föhr zu sehen. Es erscheint ein Katalog.