Begeben Sie sich auf eine faszinierende Tour entlang der Lutter und tauchen Sie ein in die Geschichte eines Naturschutzprojektes, erzählt vom Initiator höchstpersönlich - Dr. Reinhard Altmüller. Als Träger des Umweltschutzpreises des Landkreises Celle 2017 entführt der promovierte Biologe Sie in und an die Unterwasserwelt der Lutter, dem Zuhause der Flussperlmuschel und das Habitat von insgesamt 160 gefährdeten Arten.
Der Einsatz für die Lutter – seit mehr als 30 Jahren biologische Vielfalt bewahren
Seit über 30 Jahren engagiert sich der Landkreis Celle, unter anderem im Rahmen des Naturschutzvorhabens "Lutter", für die Bewahrung der biologischen Vielfalt. Gemeinsam mit dem Landkreis Gifhorn, dem Land Niedersachsen und der Bundesrepublik Deutschland setzt er sich finanziell und personell für den Schutz bedrohter Arten u.a. an und in der Lutter ein. Wesentlicher Grund für das große Engagement war das letzte Vorkommen der Flussperlmuschel im Norddeutschen Tiefland und die Chance, ein beispielhaftes Fließgewässerschutzprojekt umzusetzen.
Flussperlmuschel – Ein blinder Passagier mit Befindlichkeiten
Erfahren Sie von Herrn Dr. Altmüller, wie eine exzellente Wasserqualität allein nicht ausreicht, um das Überleben der Flussperlmuschel zu sichern. Durch die Reduzierung der unnatürlichen Sandmenge kam der vom Sand zugedeckte natürliche Kiesgrund wieder „zu Tage“. Das Lückensystem zwischen den Kieseln wird seitdem wieder von Frischwasser durchströmt. Geschützt und gut versorgt können seitdem die Jungmuscheln hier im Bachgrund etwa 9 Jahre lang heranwachsen, von winzigen ca. 0,5 mm bis ca. 4 cm Schalenlänge. Dann kriechen sie bis zum Erreichen des freien Wassers nach oben und leben – weiterhin im festen Bachgrund verankert - als Filtrierer an Ort und Stelle. Die Flussperlmuschel ist eine sogenannte „Schirm-Art“. Werden die hohen Ansprüche für das Überleben und Gedeihen der Schirmart an einen intakten Lebensraum erfüllt, werden sich auch alle anderen typischen Arten dort gut entwickeln.
Vom Heidebach-Teenager zum Methusalem
An verschiedenen Stationen wird erläutert, wie es gelungen ist, den größten fortpflanzungsfähigen Bestand an Flussperlmuscheln in Deutschland in Lachte und Lutter zu schaffen. Erfahren Sie, wie das Projekt schrittweise umgesetzt wurde, um den ersten Exemplaren, die ab einem Alter von 15 Jahren fortpflanzungsfähig sind, beste Voraussetzungen zu bieten, das beeindruckende Höchstalter von über 100 Jahren zu erreichen.
Seien Sie dabei und erfahren Sie mehr über die Erfolgsgeschichte des Lutterprojektes und der auf der roten Liste stehenden faszinierenden Flussperlmuschel.
Infos und Buchung:
Die Teilnahme ist kostenlos. Bitte melden Sie sich per E-Mail an: maximilian.schiller@lkcelle.de
Maximal 20 Personen
Datum: 18. April 2023
Uhrzeit: 14:30 Uhr (Dauer?)
Treffpunkt: Anfahrt zum Parkplatz „Bargfeld”
Der Parkplatz in Bargfeld befindet sich an der Weggabelung in
Richtung Räderloh. An der Weggabelung biegt man links ab und
nach ca. 100 m erreicht man den Parkplatz auf der rechten Seite.
Position: N 52° 42.38559', E 010° 20.81424'
Erkunden Sie die Natur auf eigene Faust nach der geführten Tour
Wandern oder radeln Sie auf eigene Faust durch die traumhafte, unberührte Landschaft des Luttergebietes. Der Lutter-Radwanderweg bietet eine perfekte Möglichkeit zur Erkundung, ebenso wie einige Wanderwege im Wanderparadies Südheide. Hierzu gehören die Touren "Magische Orte längs des Weges", "Kühe in Halbtrauer" und "Im Himmelreich".