Nathan der Weise
Junges Theater Göttingen
„Einen Klassiker im neuen Gewand“, der aktueller kaum sein könnte, verspricht das Junge Theater mit der Inszenierung von „Nathan der Weise“
Die mutige, in die Gegenwart verlagerte Inszenierung zeigt, welche frappierende Aktualität das Stück über die Religionen hat, das zur Zeit der dritten Kreuzzüge spielt und 1783 in Berlin uraufgeführt wurde. Die Nationalsozialisten untersagten, das Drama aufzuführen.
Zurück von einer Reise, erfährt der reiche Kaufmann, dass sein Haus brannte und der Tempelherr Curd von Stauffen seine Tochter Recha aus den Flammen rettete.Da Recha überzeugt ist, einem Engel begegnet zu sein, führt Nathan seine Tochter mit dem Lebensretter zusammen. Der langhaarige Tempelherr verliebt sich in das jüdische Mädchen. Es kommt zu familiären Verwicklungen.
Sultan Saladin ist in Geldnöten und bestellt den als weise bekannten Nathan zu sich. Bevor er um einen Kredit bittet, fragt er den Juden, welche Religion denn nun die wahre sei. Mit der Schlüsselszene, der berühmten Ringparabel, zieht sich Nathan aus der Affäre. Jede Religion hat für ihn die gleiche Wahrheit.