Schauspiel von Henrik Ibsen
Wir müssen reden! Noras Gesprächsaufforderung an ihren Ehemann markiert den Beginn des modernen Dramas und macht Emanzipation zu einem Theater-Thema. Eigentlich führen Nora und Torvald Helmer seit acht Jahren eine glückliche Ehe, haben drei gesunde Kinder und leben in einem schönen Haus. Doch nun lässt sich Nora das Heft des Handelns nicht länger von anderen aus der Hand nehmen.
Ihre Absicht ist nicht neu: Vor Jahren bereits hatte sie mit einem gefälschten Wechsel das Geld für eine Reise in den Süden beschafft, die dem damals schwerkranken Helmer das Leben rettete. Seither versucht sie, die Schulden hinter seinem Rücken wieder abzuzahlen. Ausgerechnet jetzt, da Helmer Karriere in einer Bank macht, fliegt die Sache auf. Der Anwalt fürchtet um Ehre und Ansehen. Nora begreift ihre eheliche Situation als Gefängnis und hat den Mut aufzubrechen: „Ich will herausfinden, wer Recht hat – die Gesellschaft oder ich.“