Die Heitland Foundation präsentiert die drei Preisträger*innen des Heitland Honneur 2022
Die Heitland Foundation präsentiert die drei Preisträger*innen des Heitland Honneur 2022 in der Gotischen Halle:
Kathrin Horsch
Norbert Bauer / Ralf Tekaat
https://www.heitland-foundation.com/heitland-honneur-ab-2015/
Kathrin Horsch (1973, Bretten) studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Sie lebt und arbeitet in Hamburg.
Im Fokus ihrer Arbeit liegt die Auseinandersetzung mit bestehenden räumlichen Strukturen, Bewegung, Sound und Komposition im Raum. Einzelne Fragmente werden zueinander und zur Umgebung in Beziehung gesetzt. Dabei bedient sie sich verschiedener Medien wie Sound, Video, Installation und Zeichnung, immer wieder mit der Frage, „Welche Stimmung ordne ich der bereits bestehenden Umgebung zu, was kann ich ihr hinzufügen, was kann weg?“ Der Versuch, den Raum durch Bewegung zu erfassen und die Dynamik und Geschwindigkeit für einen bestimmten Raum erfahrbar zu machen. Weniger, um neue Objekte zu entwickeln, sondern vielmehr, um die Existenz von Dingen oder Kräften hinsichtlich ihrer Eingebundenheit in Bewegung , Raum und Zeit zu verdeutlichen.
Für die Ausstellung in der Gotischen Halle greift Kathrin Horsch die sakrale Atmosphäre der Architektur auf und entwickelt dafür eine Komposition für den Raum. Eine Komposition, die auf die architektonische Konstruktion und der damit verbundenen Akustik der Gotischen Halle Bezug nimmt und in der Zeit und Raum durch minimalen Einsatz von Bewegung und Sound geformt werden.
Eine ortsspezifische Komposition, die die besondere architektonische Bedingung der gotischen Halle reflektiert. Bereits vorhandene Aufnahmen und Töne werden genutzt und neu arrangiert, um das Zusammenspiel in einem anderen Raumkontext hörbar zu machen.
Norbert Bauer (1967, Frankfurt am Main) studierte Kunst, Politik, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften an der Universität Bremen. Er lebt und arbeitet in Bremen
Ralf Tekaat (1970, Bobingen), studierte Visuelle Kommunikation in Münster und Freie Kunst an der Hochschule für Künste Bremen. Er lebt und arbeitet in Berlin
Seit 2004 arbeiten Norbert Bauer / Ralf Tekaat zusammen. Im Zentrum ihrer gemeinsamen Arbeiten steht die Frage wie Bilder, Begriffe und Ereignisse Eingang ins kollektive Bewusstsein finden, vermittelt und kommuniziert werden. Den zeitlichen, geografischen und kulturellen Rahmen ihrer ersten gemeinsamen Arbeiten lieferten Geschichte und populäre Kultur der „alten“ BRD, mit der Zeit lösten sich die Projekte aber zunehmend von diesem Hintergrund. Die Basis ihrer Installationen bilden Zeichnungen in unterschiedlicher Form. Diese werden ergänzt durch Fotografien, Montagen, Videos, Texten oder Lecture-Performance. Viele der Projekte sind als Work in Progress angelegt und werden immer wieder verändert und erweitert.
In der gotischen Halle zeigen Norbert Bauer / Ralf Tekaat die Arbeiten Siegfriedmaschine und L.a.B. – Ein Fernsehfilm wird nacherzählt.
Wieso machen die das? Das ist die zentrale Frage, wenn man sich mit dem Nibelungenstoff beschäftigt. Die gleiche Frage stellt sich auch angesichts immer neuer filmischer, literarischer und sonstiger Wiederaufnahmen des Stoffs oder der unvermeidlichen Behauptung es handele sich um das deutsche Nationalepos. In ihrer Arbeit Siegfriedmaschiene greifen Norbert Bauer und Ralf Tekaat einzelne Begriffe und Motive aus Geschichte und Rezeptionsgeschichte des Nibelungenstoffs auf und verbinden sie mit anderen Bildern, Namen und Fragmenten; alles auf Basis einer ebenso ausführlichen wie oberflächlichen Wikipediarecherche, angesammeltem Vor- und Halbwissen und windschiefen Assoziationsketten. Dabei sind: Lex Barker, Thea von Harbou, Fritz Lang, Raimund Harmsdorf, u.v.a.
Die zweite Arbeit L.a.B. – Ein Fernsehfilm wird nacherzählt rekapituliert und visualisiert den
Fernsehfilm "Lotte am Bauhaus" (2019) anhand von Bildtafeln und einer sehr verkürzten Zusammenfassung neu. Der Einheit von stereotyper Handlung und ebenso stereotypen filmischen Mitteln, welche den Film auszeichnen, tritt ein alternativer Entwurf entgegen, der versucht, die beiden Ebenen nicht so widerstandslos ineinander zu fügen.
