Lernort M.B. 89 mit Ausstellung „Aufrüstung, Krieg und Verbrechen. Die Wehrmacht und der Truppenübungsplatz Bergen“ kann wieder besichtigt werden!
Die Geschichte des Truppenübungsplatzes und der Kaserne Bergen-Hohne ist untrennbar mit der der Kriegsgefangenenlager am Übungsplatz und des KZ Bergen-Belsen verbunden. Der Truppenübungsplatz wurde 1935 im Rahmen der Aufrüstungs- und Kriegspolitik des NS-Regimes eingerichtet. Hier übte die Wehrmacht den Angriffskrieg, dem ab 1939 Millionen Menschen auch jenseits von Kampfhandlungen zum Opfer fielen –- darunter Zehntausende Kriegsgefangene, die in Lagern am Übungsplatz untergebracht waren, und mehr als 52.000 Häftlinge des KZ Bergen-Belsen.
Die Spuren der Verbrechen rund um die heutige Niedersachsen-Kaserne sind unübersehbar. In der Gedenkstätte Bergen-Belsen befinden sich die im April und Mai 1945 angelegten Massengräber mit Zehntausenden Toten. Die Toten des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen wurden auf dem nahen Kriegsgefangenenfriedhof Hörsten bestattet, und mit dem sogenannten Zelttheaterfriedhof und dem Kleinen Friedhof befinden sich zwei KZ-Friedhöfe innerhalb des Kasernengeländes.
Die Ausstellung verdeutlicht, dass Krieg und Verbrechen von Beginn der NS-Herrschaft an geplant waren. Anschaulich stellt sie dar, dass die Wehrmacht eine tragende Säule der NS-Diktatur darstellte. Zudem widmet sie sich den Fragen, welche Handlungsspielräume Soldaten hatten und wie die deutsche Gesellschaft und die Bundeswehr nach 1945 mit dem schwierigen Erbe der Wehrmacht umgingen.
Während der Öffnungszeiten bietet die Gedenkstätte jeweils einen Rundgang über das Areal in deutscher Sprache an – entweder um 10.30 oder um 14.30, je nach Öffnungszeiten. Eine Anmeldung für den Besuch der Ausstellung und des Areals sowie für den geführten Rundgang ist nicht erforderlich.