Mit Eiko Borcherding präsentiert der Segeberger Kunstverein in seiner nächsten Ausstellung einen der bedeutendsten Vertreter der aktuellen Zeichenkunst.
In seinen altmeisterlich gezeichneten Blättern, in denen der Künstler konsequent auf Farbigkeit verzichtet, offenbart sich dem Betrachter die ganze üppige Vielfalt der Natur: Tiere, Pflanzen, Bäume werden in all ihren Details auf das Papier gebannt. Aber Borcherding ist dennoch kein rückwärtsgewandter Dokumentator. Immer wieder bricht der Künstler die Schönheit und die Wahrheit der Natur. Da wandelt ein Tier plötzlich seine eigentliche Gestalt, weil zwei Arbeiten collageartig zusammengefügt werden. Die Rinde eines Baumes formt sich zu Strukturen, die wiederum Tieren ähneln. So entstehen neuartige Wesen, die uns vertraut und dennoch fremd anmuten. Als Bildträger wählt Borcherding oft vergilbte Papiere. Gebrauchsspuren sind Teil der Gestaltung ebenso wie die Lineaturen einer alten Karte.
Der grandiose Zeichenstil lässt an die großen historischen Vorbilder denken, Borcherding aber spielt auf ganz eigenwillige Weise mit der tradierten Technik.
Vernissage am 09. Juni um 11:30 Uhr: Eiko Borcherding wird anwesend sein; einführende Worte spricht Augustin Noffke.