Ulrike Breitmann und Michael Priebe
Ausstellung 11.6. - 29.6.2017
Vernissage: 11.6. 15 Uhr
Ulrike Breitmann (geb 1953) und Michael Priebe (geb 1954) kennen sich seit ihrer gemeinsamen Studienzeit an der HbK in Braunschweig. Nach dem Studium gingen beide nach Schleswig-Holstein, um als Kunsterzieher an verschiedenen Gymnasien zu arbeiten.
Beide arbeiteten neben ihrem Beruf auch immer an eigenen künstlerischen Projekten, wobei beiden immer ein Hang zum skulpturalen Arbeiten zu eigen war. Michael Priebe professionalisierte zu Beginn der Nuller-Jahre im Bereich der digitalen Fotografie mit dem Schwerpunkt auf das Sujet der Landschaftsfotografie, Ulrike Breitmann im Bereich des skulpturalen Arbeitens mit Marmor und Alabaster.
Sie zeigen bei uns ihre Arbeiten in einem Dialog. Die Fotografien zeigen Bilder, die in den Eiswelten Ost-Grönlands und den Vulkanwelten Kamtschatkas entstanden sind, Welten, die die meisten Reisenden weder suchen noch bereit sind, unter Entbehrungen aufzusuchen, fremde Welten, die mit ihren bizarren, fremden Formen und ungewohnten, oft expressiven Farben irritieren und doch zugleich zu einer weitergehenden Betrachtung anregen. Die Skulpturen von Ulrike Breitmann, deren Morphologie sich im Spannungsfeld von Organik und Geometrie bewegen, deren Formenbestand immer wieder zu bildhaften Assoziationen zu scheinbar Bekannten verleiten und zugleich verunsichern, da sich das gedacht Vermeintliche leicht in der Unschärfe der Vorstellung verliert, immer wieder fremd wird. Stelen, die an archaische Menhire gemahnen, Torsi, die den Formenbestand einer noch unentdeckten Spezies zeigen, eiähnliche Kapselungen, deren Aufbrechungen Einblicke geben in das Entstehen noch unbekannter Lebensformen.
Auch in ihrer Arbeitsweise zeigen sich gewisse Parallelen: So zeigen die Skulpturen Ulrike Breitmanns das Ergebnis eines Dialoges mit dem jeweiligen Stein. Ausgangspunkt des Arbeitsprozesses sind naturbelassene Fundstücke, aus welchen sukzessive das im Stein Gesehene herausgearbeitet wird, wobei ein Wechselspiel von bearbeiteten und unbearbeiteten Flächen entsteht, welches für die Wirkung ihrer Arbeiten zentral ist. Auch der Arbeitsprozess beim Entstehen der Fotografien Michael Priebes weist Ähnlichkeiten zum skulpturalen Arbeiten auf, wobei hier das Fundstück die vorgefundene Landschaft ist. Der erste Arbeitsschritt ist ihre Erfassung und Sicherung in Form einer digitalen Datei, der zweite das Herausarbeitung der damit verbundenen Gestaltungsidee später am Computer, vergleichbar mit der Freilegung der im Stein verborgenen Figur. Da das Ergebnis jedoch zweidimensional bleibt, ist das Ergebnis am Ende eher mit der Malerei vergleichbar.