22. August – 17. September, Wandelgang am Kurhaus
„Welt aus (an) Fäden“
Die Schweizer Künstlerin Ursula Stirnimann zeigt in den
Wandelgängen des Kurhauses von Bad– Bevensen StringARTÓ- Bilder
Selbst ein flüchtiger Besucher wird in den Wandelgängen des Kurhauses neugierig vor den Bildern der Schweizer Künstlerin Ursula Stirnimann stehen bleiben. „Was ist das?“, wird sie oder er sich fragen. Und diese Frage ist durchaus berechtigt, denn hier wird im Rahmen der Kunstausstellung „Welt aus (an) Fäden“ StringART (Engl.= Fadenkunst) gezeigt. StringART - Bilder sind Garncollagen, die aus Seiden-, Kunst- oder Garnfäden gefertigt werden. „Einzeln von Hand, und nicht gar mit einer Maschine“, wie die Künstlerin lachend anmerkt, „werden die Fäden auf einen hölzernen Untergrund geklebt. Ist die Collage fertig, wird sie anschließend wie ein ganz normales Bild gerahmt“. Das ist eine verblüffend einfache Beschreibung angesichts der enormen Akribie. Die handwerkliche Seite ist sicher recht beeindruckend und wird so manchen interessieren. Weit anregender auf das Gemüt wirken jedoch die Farbkompositionen und Themen der Bilder von Ursula Stirnimann. Leicht wird man da etwas entdecken, von dem sich Auge und Seele berührt fühlt. Licht- und Schattenspiele, die, abhängig vom jeweiligen Lichteinfall und Standort des Betrachters, werden einen staunen lassen; denn der spielerische Umgang mit den Fäden führt immer wieder zu ungeahnten Effekten. Fein säuberlich verlegte Fäden verlocken dazu deren Lauf zu verfolgen. Und erst dann sind auch die Reigen der Schattenspiele nachvollziehbar. Akribie und Spiel schließen sich hier gegenseitig nicht aus, sondern ergeben zusammen eine überzeugende Einheit!
„Meine Bilder sind nicht das Ergebnis einer Arbeit, sondern einer Meditation. Das was ich an positiver Energie in sie hineingebe, strahlt später auf den Betrachter. Deswegen bezeichne ich meine Bilder auch als konstruktive Kunst“, so Ursula Stirnimann. In der Tat, ihre Werke fallen nicht nur wegen der Technik aus dem vertrauten Rahmen der bildenden Kunst, sondern auch - oder sogar wegen von ihren Themen und Inhalte. Da ist es gut nachzuvollziehen, wenn die Künstlerin darauf hinweist, dass sie nicht mehr in kommerziellen Galerien ausstellt. Zweifellos haben ihre Bilder oft sakralen Charakter, und deshalb fügen sie sich auch gut in den Raum einer Kirche. Da ist z.B. die brennende Weltkugel zu sehen, die, balancierend auf des Schöpfers Zeigefinger, abzustürzen droht. Bei diesem Werk wird man sich fragen was intensiver auf einen wirkt, ist es die mächtige Sattheit der Farben oder die dargestellte Möglichkeit einer alles verschlingende Apokalypse? Ganz anders dagegen das Bild „Maria“. Hier wird die ganze Überlegenheit der schimmernden Fadenkunst deutlich. Lediglich zwei geschwungene Linien reichen aus um in nahezu perfekter Art die liebende Fürsorge und den behütenden Schutz der Mutter des kleinen Jesus darzustellen. Zum Betrachten der Bilder von Ursula Stirnimann wird sich mancher einen Stuhl heranziehen wollen, um sich in Ruhe dem zu widmen, was da auf einen „strahlt“. Dieses nicht zuletzt, weil zu den Bildern auch Aphorismen und Kurzgeschichten gehören, die von U. Maya, dem Ehemann von Frau Stirnimann, verfasst wurden.
Eine sehenswerte Ausstellung wartet auf die Besucher!
Die Ausstellung ist täglich von 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr geöffnet und im Wandelgang des Kurzentrums zu sehen.
Hinweis: Bitte informieren Sie sich über den aktuellen Status dieser Veranstaltung sowie die geltenden Hygienevorschriften direkt auf der Webseite des Veranstalters.