Von Drahteseln und Pedalrittern – 200 Jahre Fahrradgeschichte(n)
Lesung mit Stephan Schäfer
1817 ließ der badische Forstlehrer Freiherr von Drais in Frankreich seine Laufmaschine als „Vélocipède” patentieren. Seither zeigen sich Autoren der Weltliteratur immer wieder von der „Lust, auf dem eisernen Rosse dahinzujagen“ inspiriert und laden ein zu einer abenteuerlichen LiteraTour auf zwei Rädern. So erlebt Mark Twain bei seinen ersten Lektionen auf dem Hochrad poetische Aufschwünge und schmerzhafte Abstürze. Der 8-jährige Thomas Bernhard erfährt sich freiheitstrunken das Glück auf seiner ersten Spritztour im Salzburger Land. Egon Erwin Kisch beschreibt die volkstümliche Atmosphäre und „elliptische Tretmühle“ des Berliner Sechstagerennens und Kurt Tucholsky besucht verwaiste Fahrräder auf einer Kopenhagener Polizeistation. Und in Flann O’Briens surrealistisch-satirischem Kultbuch „Der dritte Polizist“ nehmen Fahrräder immer menschlichere Züge an. Stephan Schäfer liest Geschichten über das wohl beliebteste Fortbewegungsmittel aus 200 Jahren.