Einfarbige und mehrfarbige Papierschnitte
Meine Bilder widme ich der Freude an der Schöpfung. Der Papierschnitt – nicht zu verwechseln mit Schattenriss oder Scherenschnitt, gilt heute als ein eigenständiges künstlerisches Medium innerhalb der zeitgenössischen Kunst. Wir finden Ausdrucksformen, die strenge Reduktion und verspielte Vielfalt vereinen.
Um etwas innerlich oder im äußeren Umfeld Gesehenes mit meiner Papierschnitt Technik manifestieren zu können, ist es für mich notwendig, dass ich vorher ein inneres Bild in einer gewissen nicht beschreibbaren Weise als einen Ziel-Zustand erfahren habe. Im Verlauf der Verwirklichung beziehe ich mich inmitten aller zerstreuenden Ablenkungen wiederholt auf diese stille Anfangserfahrung zurück, wobei mir ausdruckssteigernde Zufälle durchaus willkommen sind.
Im künstlerischen Gestalten geht es für mich nicht nur darum mein individuelles Lebensgefühl zu konkretisieren, sondern auch darum die von mir als existenziell erlebten Themen anderen Betrachtern vermitteln zu können. In meinen Entwurfsprozessen erzeugen linienaktive Skizzen und Collage-Techniken schrittweise Flächen- bzw. Volumen begrenzende Konturen. Die Oberflächen meiner farbigen Papiere sind meist glatt und betonen somit die Schnittränder.
Wenn ich durch mehrere übereinander gelegte verschieden eingefärbte Papierbogen in die Tiefe schneide, verdecken stehen gelassene Flächenformen darunter liegende Ebenen, die ihrerseits durch die darüber ausgeschnittene Öffnungen sichtbar werden. Weglassen für Prägnanz und Dazugeben für Fülle, ist ein bildnerisches Spiel, das mir am Ende ausgewogene Klarheit verspricht.