Marcel Duchamp: Das Unmögliche sehen
Die Ausstellung "Das Unmögliche sehen" widmet sich in besonderer Weise Marcel Duchamps revolutionierender Kunstauffassung. Kreativität bedeutete für ihn Einblicke in das Unmögliche zu geben. Duchamp wollte, dass das Erfassen von Kunst über das vordergründig Sichtbare hinausgeht.
Die Ausstellung basiert auf dem 90 Werke umfassenden Fundus der Schweriner Duchamp Sammlung, der zweitgrößten Kollektion in Deutschland. Sie beginnt mit dem Frühwerk der Karikaturen von Marcel Duchamp, die noch vor seinem „Ausstieg aus der Malerei“ im Jahr 1912 entstanden, aber wegweisend für seinen Umgang mit Bild und Sprache sind.
Ein Höhepunkt seines Schaffens sind die Ready mades, mit denen er Alltagsgegenstände in Kunst verwandelte. Durch die Wahl inspirierender Titel beflügelte er die Fantasie des Betrachters, womöglich Unmögliches zu sehen.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Kosmos des Großen Glases, an dem er seit 1915 arbeitete. Auf zwei Glasscheiben konstruierte er die Ansicht einer mehrdimensionalen, eigentlich nicht sichtbaren Welt der Erotik.
Phänomenal war seine Idee, alle seine Werke in einer Schachtel – gleich eines Museums – zusammenzuführen. Die Notizen der Grünen Schachtel geben auf kleinem und „mitnehmbarem“ Raum Einblick in die Komplexität der Gedankenwelt Duchamps und zeigen auf besondere Weise das vielschichtige Beziehungsgefüge seines Œuvres.
Duchamps Werke inspirieren bis heute viele zeitgenössische Künstler. Arbeiten von John Cage, Marcel Broothaers, Nam June Paik, Ben Vautier, A K Dolven und Werner Reiterer treten in der Aus-stellung in einen Dialog mit Marcel Duchamp.