Eröffnung: 04.01.2022, 18 Uhr. Laufzeit: 04.-09.01.2021.
Kunstwerke zu berühren ist oftmals ein Tabu. Was für ästhetische Erfahrungen verpassen wir in unserer auf das Sehen konzentrierten Kultur?
Die Ausstellung mit dem Titel „Views“ soll die Rezeption von Ästhetik bei Menschen mit Sehbehinderung und Blindheit untersuchen.
Ausgestellt wird eine Arbeit, die sowohl visuell als auch taktil für alle Besucher*innen erfahrbar ist und bei der das Nichtsichtbare im Zentrum steht.
Anlässlich des Welt-Braille-Tags am 4. Januar 2022 eröffnet die Einzelausstellung von Agatha Kosobucki „Views“. Für gewöhnlich werden Kunstwerke betrachtet und das Berühren selbiger ist verboten. Folglich beschränkt sich die Rezeption auf die visuelle Ebene. Diesen Umstand nimmt Kosobucki zum Ausgangspunkt ihrer forschenden Praxis und erweitert die visuell-ästhetische Erfahrung um eine taktiles Moment, indem sie Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit zu Wort kommen lässt. Die Ausstellung widmet sich Fragen der Rezeption bei Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit und jenen ästhetischen Erfahrungen, die in auf das Sehen konzentrierten Kulturen verloren gehen.
Eine Arbeit in der Ausstellung ist die Dokumentation verschiedenster sinnlicher Erlebnisse von Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit unterschiedlichen Geschlechts, Alters und Herkunft in Brailleschrift. Eine Übersetzung gibt Sehenden die Möglichkeit diese Erfahrungsberichte ebenfalls lesen zu können.
Agatha Kosobucki ist ausgebildete Gestalterin für visuelles Marketing und studiert an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg in der Klasse ‚Zeitbezogene Medien‘ bei Angela Bulloch. Parallel zu ihrem Kunststudium, ist sie im Studiengang Blinden- und Sehbehindertenpädagogik an der Universität Hamburg eingeschrieben mit dem Ziel beide Disziplinen miteinander zu verknüpfen.
Kuratorin: Charlotte Gaitzsch