In diesem Herbst richten die Künstlerinnen und Künstler des Atelierhauses Breite Straße bereits zum vierten Mal die Ausstellung „Kleine Formate“ aus.
Programmatisch ist nicht nur die Größe der ausgestellten Werke, sondern auch der Dialog zwischen verschiedenen Postionen: Jeder Künstler des Hauses hat sich einen Gast eingeladen, dessen Werk mit den eigenen Arbeiten auf den unterschiedlichsten Ebenen korrespondiert.
Adriane Steckhan - Janine Gerber
Stilla Seis - Christiane Lüdtke
Birgit Bornemann - Dr. Karin Hilbers
Rainer Garbe - Henrik Eiben
Dr. Thomas Piesbergen - Ride Lonesome
Fabian Hammerl - tba
Sa. 10. November
17:00 Ausstellungseröffnung 21:00 Konzert: Ride Lonesome“ anschließend Party
So. 11. November
Öffnungszeit 12:00 - 18:00 Uhr Zwei Führungen durch die Ausstellung mit Dr. Thomas Piesbergen: tba
Die Künstler - Kleine Formate 2018
Adriane Steckhan, die Gründerin des Atelierhauses, löst mit ihren formal strengen „Urban Skins“ die antithetischen Paradigmen von Fotografie und Malerei auf. Seit ihrem Master-Studium am Wimbledon College of Art bearbeitet sie mit ihren installativen fotografischen Transformationen die Themen Identität, Vergänglichkeit und Tod. Die Schnittstelle zu den ebenfalls installativen Papierarbeiten ihres Gastes Janine Gerber besteht vor allem in der Fokussierung auf Oberfläche, Raumbezug und Zeit, in deren Spannungsverhältnis die scheinbar schlichten Objekte Gerbers eine überraschende Intensität entfalten. Janine Gerber ist 2018 Preisträgerin des Possehl Kunstpreises des Stadt Lübeck.
Stilla Seis setzt mit ihrem Gast Christiane Lüdtke einen bereits an anderen Ausstellungsorten begonnenen künstlerischen Dialog fort. In diesem Zusammenhang beschäftigen sich beide Künstlerinnen mit Kleinskulpturen. Stilla Seis nähert sich mit minimalistischen Gipsabgüssen einerseits subtil und formal streng der Phänomenologie der Subjekt-Objekt-Beziehungen, Christiane Lüdke hingegen entwickelt induktiv, ausgehend von konkreten Situationen, vieldeutige Figurengruppen.
Birgit Bornemann, die an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, erforscht in ihren Arbeiten die psychologische Beziehung von Identität und Umwelt. Als Basis dienen ihr Fotografien, die durch einen anschließenden, intensiven Bearbeitungsprozess zu Unikaten werden.
Auch ihr Gast Karin Hilbers, die vor ihrem Kunststudium bereits als Biologin promovierte, setzt sich in ihren Werken mit gesellschaftsrelevanten Fragen auseinander. Es entstehen Farbholzschnitte, die erst durch einen mehrstufigen Bearbeitungsprozess zu ihrer endgültigen Form finden.
Rainer Garbe arbeitet in seinen Bildern und Objekten vor allem mit unscheinbaren Objekten des Alltags, deren minimalistische Formen- und Farbsignale er zu überraschenden Ensembles zusammenstellt. In diesem Jahr kolportiert er dabei das Prinzip des Dioramas im Pappkarton. Sein Gast, der Maler Henrik Eiben, der in den Enschede (NL), Baltimore (USA) und Karlsruhe studierte, bricht ebenfalls mit Sehgewohnheiten, in dem er gezielt die Grenzen zwischen Zeichnung und Skulptur in Frage stellt.
Dr. Thomas Piesbergen, Autor, Musiker und Dozent für Kreatives Schreiben, wird am Abend der Eröffnung mit dem von Kritikern hochgelobten Singer-Songwriter/Folk-Projekt Ride Lonesome auftreten.
Leider wird sich der vor allem in Asien aktive Fotograf Fabian Hammerl aufgrund eines Stipendiums in Osaka/Japan nicht an der Ausstellung beteiligen können. Es ist aber geplant, daß er aktuelle Arbeiten aus Osaka schicken wird und sein Atelier im Rahmen der Ausstellung einem noch nicht benannten japanischen Künstler zur Verfügung stellt.