Die beiden Fotografen Jochen Lempert und Peter Piller stellen aus dem historischen Material der Sammlung für Fotografie und neue Medien im MKG eine Auswahl von Vogelaufnahmen zusammen, die sie mit ihren eigenen Fotografien rekombinieren. Vögel sind ein immer wiederkehrendes Motiv im Werk von Jochen Lempert: "Anschütz", betitelt nach den Bewegungsstudien von Ottomar Anschütz, der Störche im Flug beobachtet hat; "Martha", die Stadttaube, die Lempert in ihrem urbanen Lebensraum beobachtet hat oder die ausgestopften Vögel, die er in verschiedenen Naturkundemuseen fotografiert hat. In der Rauminstallation entfalten sich die morphologischen Ähnlichkeiten und Assoziationen seiner Bilder. Peter Piller hat in seinem Werk bisher vor allem gefundene Bilder weiterverwendet und die daraus entstehenden Bedeutungsverschiebungen produktiv gemacht. In seiner neuen Serie "behind time" (2017) nimmt der Künstler ein Hobby seiner Jugend wieder auf und greift selbst zur Kamera. Piller zeigt den Moment, den der Tierfotograf als misslungen bezeichnen würde: den Augenblick, in dem der Vogel wegfliegt und die Chance auf ein detailreiches Bild verpasst ist. Mit freundlicher Unterstützung der Justus Brinkmann Gesellschaft.