Isabelle H. (geopfert wird immer)
Daniel C. bietet einer Fremden an, sie in seinem Wagen mitzunehmen. Wer sie ist, woher sie kommt oder wohin sie will, weiß er nicht. Das einzige was er weiß, ist dass sie sich Isabelle Huppert nennt und keinen Ausweis hat. Bei einer Grenzkontrolle sieht der ehemalige Soldat auf einmal rot - "Posttraumatische Belastungsstörungen“, nennt es sein Therapeut.
Mann und Frau, Opfer und Täter, Traumatisierter und Terrorostin, Therapeut und Polizist, Bonnie und Clyde oder auch einfach nur Daniel C., Soldat, der aus Afghanistan zurückgekehrt ist, und eine Geflüchtete, die sich Isabelle Huppert (Ikone des französischen Films und Inkarnation des Leidens!) nennt, sitzen fest. Die Uhr tickt, es bleibt nicht mehr viel Zeit für eine glaubhafte Geschichte - ansonsten heißt es „Game over“. Es ist das Ende eines Trips bei dem gezittert, gemordet und verführt wurde. Dabei ständig dieser Wüstensand, der ihnen den Weg versperrt. Im Hintergrund rauscht es wie jeden Tag in den heimischen Fernsehern: Flüchtlingspolitik, Kriegstraumata, Menschenhandel und Polizeigewalt. Und über allem steht die Frage, wofür jeder einzelne von uns kämpft, wen man zu opfern bereit ist und welche Schuldigkeit das falsche Opfer mit sich bringt. Denn geopfert wird immer - und einer wird das Opfer sein. Möge der Bessere gewinnen.