Bilderdruck auf der Steindruck-Schnellgangpresse „Faust“ von 1912
Die Ende des 18. Jahrhunderts von Alois Senefelder entwickelte Lithografie ist eine Flachdrucktechnik, deren Druckprinzip noch heute im modernen Offsetdruck angewendet wird. Die vergleichsweise einfache Herstellung der Druckformen durch Bezeichnen der Kalksteine und die Entwicklung von Schnellpressen ab 1871 machten die Lithografie zur führende Reproduktionstechnik für den Bilderdruck: Ob Noten, Werbung und Reklame, Ansichtspostkarten, Briefmarken, Etiketten, Verpackungen, Landkarten oder Abziehbilder für Porzellandekore, durch den schnellen Steindruck wurden größere Auflagen mehrfarbiger Drucksachen möglich. Die Schnellgangpresse „Faust“ hat ein beeindruckendes Maximalformat von 87 × 115 cm und stammt aus der Hausdruckerei der Bundesbahndirektion Altona. Dort wurde sie noch bis 1992 zum Druck von Gleis- und Zuglaufplänen für die Deutsche Bahn benutzt. Laut Hersteller hat sie eine Stundenleistung von bis zu 1200 Bögen/Stunde.