Wir präsentieren erstmalig eine Gegenüberstellung zweier Künstler, die sich seit vielen Jahren mit der monochromen Malerei beschäftigen, der radikalsten Form konstruktiver Kunst:
Joe Barnes (lebt in New York) und Lars Strandh (lebt in Oslo).
Die Leinwandbilder des amerikanischen Künstlers Joe Barnes waren Anfang der 1960er Jahre, als er seine Künstlerlaufbahn begann, bis in die späten Achtziger ausschließlich weiß. Heute steigern die vielen lasierenden Farbschichten auf quadratischen oder rechteckigen Bildträgern den jeweiligen Farbwert zu einer außergewöhnlichen Intensität und erzeugen sowohl eine meditative Ruhe als auch eine emotionale Kraft. In seiner 2011 begonnenen Werkserie der Iridescent Paintings dient nicht mehr der Pinsel oder die Rolle zum Aufragen des neuen Farbmaterials, sondern der Spachtel. Die haptische Beschaffenheit und die eigenwilligen Tonwerte des nun verwendeten Farbmaterials verwandeln die sich lichtabhängig reflektierenden Oberflächen in lebendigere, intensive Farbräume, die durch das umgebende Licht bestimmt und permanent verändert werden.
Der schwedische Künstler Lars Strandh hingegen baut seine Bildflächen aus vielen feinen, ausschließlich horizontal verlaufenden Linien auf, die sich immer einer Farbe widmen. Die fast Ton-in-Ton gearbeiteten, freihändig gezogenen und dennoch präzisen Pinselstriche bringen das Auge des Betrachters zum Oszillieren. Aus der Ferne könnten die Arbeiten Strandhs als monochrome Bilder wahrgenommen werden, bei näherer Betrachtung jedoch werden viele verschiedene Farben, Pigmente und Farbtöne um die Hauptfarbe, sowie auch eine Vielzahl von matten und glänzenden Oberflächen erkennbar.
Laufzeit: 27.10.-24.11.2018