Der lange Schlaf
Apokalyptische Bilder: Millionen Hektar verbrannter Erde in Kalifornien, Borneo, Sibirien, Brasilien, Australien. Das Eis im Nordpolarmeer schmilzt dramatisch. Die brutalen Folgen des Klimawandels und zugleich die irreversiblen Folgen für die Bio- und Atmosphäre werden sichtbar. Die Klimakrise schreitet jeden Tag voran, global und allgegenwärtig. Wozu ist die Menschheit bereit, um sich selbst und den Planeten zu retten?
Es ist das Jahr 2030: Umweltkatastrophen, Lebensmittelknappheit, Unruhen, Geisterstädte. Menschen sterben, viele müssen fliehen. Die Regierungen rund um die Welt – Politiker*innen, Wissenschaftler*innen, Expert*innen – entscheiden sich kollektiv für eine vielversprechende Maßnahme, um dem Planeten radikale Erholung zu ermöglichen: Die komplette Menschheit soll ein ganzes Jahr lang über in den Schlaf versetzt werden.
Die Nachrichten überschlagen sich, Politiker*innen geben emotionale Medienstatements, die sich für das Vertrauen in die Wissenschaft aussprechen, und kollektives Zuhausebleiben ist die Prämisse, um die Sicherheit der Gemeinschaft zu gewährleisten.
Der australische Autor Finegan Kruckemeyer erschafft in seinem Stück »Der lange Schlaf« eine global-gesellschaftliche Dystopie, die aktueller nicht sein könnte. Ein weltumspannendes Ensemble an Figuren bestreitet in drei Phasen – vor, während und nach dem langen Schlaf – sein Leben in Zeiten der Klimakatastrophe. Wie viel wert ist ein Jahr im Leben einer 23-Jährigen im Gegensatz zu einem 70-Jährigen? Wie sieht die Welt aus, wenn das Leben der Menschen stillsteht? Wird das Experiment glücken? Wer wird am Ende des Jahres noch am Leben sein? Reicht es aus, den Planeten zu heilen, wenn die Menschen nicht anfangen, über sich und ihr Zusammenleben nachzudenken?
Motiv: Rocket&Wink