Ich wollte immer einen Satz sagen, Retrospektive
Einführung: Michael Schwarz
Wie viel Kunst kann ein Gesellschaftssystem vertragen und wie viel System verträgt die Kunst?
Für H. D. Rühmann ist dies eine existenzielle Frage, mit der er in innerer Zerrissenheit einerseits nach Öffentlichkeit verlangt, andererseits deren Anerkennung als Verrat empfindet. Es geht um das Verhältnis von Kunst und Politik im Lebensentwurf eines mit sich selbst radikalen Menschen, der sich erst heute mit seinen Arbeiten versöhnt.
In seinen biografisch aufgeladenen Kunstwerken und Aktionen hat H. D. Rühmann zu einer provokanten, fordernden und zutiefst menschlichen Bildsprache gefunden. Der Titel seiner Retrospektive, Ich wollte immer einen Satz sagen, beschreibt seine Suche nach der Wahrhaftigkeit der Kunst, seine Sehnsucht und seinen sich stets wiedergebärenden Ansporn, das finale Kunstwerk zu erschaffen, das alles enthält und zu dem nichts mehr gesagt werden muss.